Die Preisdifferenz für Bio- und Nicht-Bioprodukte im Schweizer Detailhandel bleibt markant. Eine Analyse des Fachbereichs Marktanalysen des Bundesamts für Landwirtschaft zeigt die Gründe für die anhaltend höheren Preise von Bioprodukten.

Bio Lebensmittel PreisentwicklungTrotz stark gestiegener Preise fällt die Preisdifferenz bei Milchprodukten am geringsten aus. Bild: LID

Zwischen Juli 2019 und Juli 2024 stiegen die Preise für Bio- und Nicht-Bioprodukte leicht an. Bioprodukte waren im Durchschnitt jedoch 56,4 Prozent teurer, berichtet der LID. Diese Differenz blieb über die Jahre weitgehend konstant.

Geringe Differenz bei Milchprodukten

Milchprodukte weisen die geringste Preisdifferenz zwischen Bio und Nicht-Bio auf. Während die Preise für Biomilchprodukte um 9,7 Prozent stiegen, legten die konventionellen Milchprodukte um 13,6 Prozent zu. Dennoch blieb die Differenz stabil bei etwa 35,5 Prozent.
Ein Grund dafür liegt in den ähnlichen Rohstoffpreissteigerungen, die die Produktionskosten beeinflussen.

Früchte, Gemüse und Kartoffeln: Leichte Annäherung, dennoch teurer

In der Kategorie Früchte, Gemüse und Kartoffeln nahm die Preisdifferenz ab. Bioprodukte in dieser Gruppe waren durchschnittlich 67,9 Prozent teurer als konventionelle Alternativen, doch die Differenz schrumpfte leicht. Dieser Rückgang könnte auf den zunehmenden Preisdruck im Detailhandel zurückzuführen sein. Trotzdem bleibt Bio, insbesondere in der lokal geprägten Sommerzeit, meist teurer. Der Grund dafür sind die höheren Kosten der arbeitsintensiveren biologischen Produktion.

Zunehmende Differenzen bei Fleisch und Eiern

Die grösste Preisdifferenz zeigt sich bei Fleisch und Fleischprodukten. Hier war der Biowarenkorb durchschnittlich 69,6 Prozent teurer, und zwischen 2019 und 2024 stieg die Differenz um 12,8 Prozent. Ein ähnlicher Trend zeigte sich bei Eiern, wo die Preisdifferenz um 12,1 Prozent wuchs. Diese Entwicklung spiegelt die gestiegenen Produktionskosten in diesen Kategorien besonders stark wider.

Bio bleibt ein Nischenprodukt

Laut Bio Suisse gibt es in keinem anderen europäischen Land höhere Pro-Kopf-Ausgaben für Biolebensmittel, dennoch wächst der Marktanteil langsam. Mit einem Anteil von knapp 12 Prozent bleibt Bio eine Nische.
Viele Konsument*innen wünschen sich zwar nachhaltige und biologische Produkte, sind jedoch häufig nicht bereit, die höheren Preise zu zahlen oder ihre Einkaufsgewohnheiten grundlegend zu ändern.
Der LID betont die Bedeutung, Konsument*innen die Hintergründe der Preisgestaltung verständlich zu machen: Höhere Preise sind eine Folge strengerer Produktionsvorgaben, die mehr Handarbeit und Ressourcen erfordern. Der Kauf von Bioprodukten ist daher nicht nur eine Budgetfrage, sondern auch Ausdruck persönlicher Werte und Prioritäten.

Quelle: «Deshalb bleibt Bio teurer», LID, 08.01.24

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