- 22. Januar 2013
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Vor kurzem hat bionetz.ch über den aktuellen "Biobutterberg" berichtet. Im aktuellen Bio Suisse-Newsletter erläutert der Bioverband (bionetz.ch-Mitglied) die Hintergründe und Massnahmen dazu.
2011 war Biobutter im Gegensatz zur konventionellen Butter in der Schweiz noch Mangelware. Und bereits ein Jahr später gab es Übermengen davon. 400 Tonnen Biobutter wurden deshalb Ende 2012 deklassiert und gelangen nun in den konventionellen Kanal.
Wie erklärt sich das?
Die saisonalen Überschüsse im Frühling und die eher an Milch knappen Sommermonate sind schon seit Jahren typisch für den Biomilchmarkt. Schweizer Verarbeiter und Biomilch-Handels-Organisationen machten sich aufgrund der guten Marktentwicklung der letzten Jahre auf die Suche nach mehr Biomilch. Logisch, was darauf folgte: Die höhere Nachfrage liess die Produzentenpreise ansteigen. Das motivierte bisherige Biomilchproduzenten zur Mehrproduktion und weckte bei anderen das Interesse für die Umstellung auf Biolandwirtschaft. So verstärkte sich der saisonale Überschuss im Winter bis Frühling 2012 und die Übermenge landete als Biobutter in den Lagern.
Entscheide und Massnahmen
Der Vorstand der Schweizer Branchenorganisation Milch (BOM) entschied im Dezember 2012, 400 Tonnen Schweizer Biobutter zu deklassieren. Beantragt hat dies die Arbeitsgruppe Bio innerhalb dieser Branchenorganisation, die sich aus Vertretern der Biomilchproduzenten, der Biomilchverarbeiter und des Detailhandels zusammensetzt. Diese Massnahme finanziert sich aus Abgaben, die bei den Produzenten auf deren Biomilch erhoben wurden. Die BOM beschloss ebenfalls, den nächsten nötigen Export von konventioneller Butter im Umfang von 400 Tonnen aus denselben Mitteln zu stützen.
Marktabklärung wichtig - damit "alles in bester Biobutter ist"
Dieser Beschluss wurde gefasst, damit Biobutter die Jahresmengenbilanz konventioneller Butter nicht belastet. Da aktuell keine Übermengen an konventioneller Butter vorhanden sind, kann die deklassierte Biobutter voraussichtlich für den Schweizer Markt gebraucht werden. Die Export-Stützung würde dann erst in einigen Monaten anfallen. Bio Suisse engagiert sich - unter Berücksichtigung der saisonalen Mengenschwankungen - mit verschiedenen Marketingmassnahmen und insbesondere auf Stufe Absatzförderung für Biomilchprodukte. In Anbetracht der Marktlage wird aber auch jeder umstellwillige Produzent angehalten, im Vorfeld die Absatzmöglichkeiten für seine Produkte mit einem Abnehmer oder einer Produzentenorganisation sorgfältig abzuklären.
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