Die Alternative Bank Schweiz ist eine Bank, die das ursprüngliche Bankgeschäft ausübt: Geld an Unternehmen ausleihen, damit sie gute Projekte realisieren können. Ein Ort für Menschen, die ihr Geld ethisch, transparent und sinnstiftend investieren.

2018 09 17 09.49.04 KopieDrei zufriedene MitarbeiterInnen der Alternativen Bank Schweiz: (von links) Roland Baumgartner (Berater Firmenkunden), Peter Hammesfahr (Leiter Firmenkunden ad interim) und Daniela Kunz (Beratungsunterstützung Finanzieren).

Fausta Borsani (Text & Bild)//Die Alternative Bank Schweiz handelt einerseits nach selbst erarbeiteten Grundsätzen, andererseits muss sie sich natürlich an die Schweizer Finanzgesetze halten und wird von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) kontrolliert.

Kredite müssen zurückgezahlt werden

Bionetz.ch hat sich besonders für die Kredite an die Bio-Landwirtschaft interessiert und sich mit Roland Baumgartner unterhalten. Er bereitet die Entscheidungsunterlagen vor, um die Kredite zu bewilligen. «Nach dem Studium der finanziellen Unterlagen wie Bilanz und Prognosen des Betriebes, reise ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Betrieb und mache mir ein genaues Bild vom Unternehmen und «seinen» Menschen». Kredite würden nur bewilligt, wenn auch die finanziellen Aussichten nachhaltig sind, schliesslich sei nebst Natur und Mensch die wirtschaftliche Kraft auch ein Pfeiler der Nachhaltigkeit. «Wir lehnen bisweilen Projekte ab, wenn wir merken, dass der Landwirt zu wenig Zeit bis zur Pensionierung hätte, um den Kredit zurückzuzahlen». Eine Investition muss immer auch einen wirtschaftlichen Nutzen bringen – nebst einem ökologischen und sozialen. Wie beispielsweise der Hühnerstall von Beatrice Peter und Jorge Vásquez im Zürcher Wildensbuch.

Gläserne Bank

Jeder ausbezahlte Kredit wird veröffentlicht, so wissen die Menschen, die ihr Geld investieren, was damit passiert. Manchmal sind die Projekte an Bio-LandwirtInnen auch mit alternativen Energievorhaben gekoppelt. Ein Beispiel dafür ist die Firma Gfeller Gemüsebau in Sédeilles, Kanton Waadt. Dessen Lagerhalle wird mit Ökostrom aus der 700 Quadratmeter grossen Solaranlage auf dem Dach gekühlt. Häufig sind landwirtschaftliche Projekte auch an Sozialprojekte geknüpft, so wie bei Samantha und Philippe Reichenbach. Nebst der Arbeit auf dem Hof engagieren sich die beiden in einem sozialen Projekt für Jugendliche: Sie nehmen minderjährige Straffällige sowie junge Menschen in Lebenskrisen auf, die von der Organisation Caritas vermittelt werden. Auch Verarbeitungsbetriebe im Bereich Bio-Lebensmittel und Bioprodukte sind kreditwürdig. Deswegen möchte die Alternative Bank Schweiz auch in der Bio-Szene gut vernetzt sein, wozu ihr die Plattform bionetz.ch hilft.

Persönliche Befriedigung

Roland Baumgartner, gelernter Bankkaufmann, arbeitet seit 3 Jahren bei der Alternativen Bank Schweiz. Ihm sagen die Grundsätze der Bank und sein Arbeitsgebiet sehr zu: «Ich kann mich selber sein».  Zunehmend sieht er die Hofübergabe als zukünftiges Geschäftsfeld im Kommen. Kürzlich hat er die Kreditvergabe für eine junge Bio-LandwirtIn vorbereitet, die den väterlichen Hof übernommen hat. Sie konnte sich mit den Geschwistern einigen, nur die Maschinen, nicht aber das Land zu kaufen, dafür hätten die Eltern noch das Wohnrecht. «Solche Lösungen, die sowohl menschlich stimmen wie eine landwirtschaftliche Existenz ermöglichen, sind sehr befriedigend. Ich bin froh, gute Kreditkonditionen anbieten zu können». Die Alternative Bank arbeitet dabei häufig mit der Landwirtschaftskasse und anderen kleinen Banken zusammen.

Die Alternative Bank Schweiz (ABS)
Die Alternative Bank Schweiz AG mit Sitz in Olten, gegründet am 29. Oktober 1990, verfolgt als Ziel nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung von ökologischen und sozialen Projekten. In neun Förderbereichen (u. a. erneuerbare Energien, biologische Landwirtschaft und soziale Projekte) gewährt sie Kredite, die ihren ethischen Richtlinien genügen.
Die ABS hat insgesamt gegen 33'000 Kundenbeziehungen. Die verwalteten Vermögen liegen bei 1.9 Milliarden. Bei einer Bilanzsumme von 1.7 Milliarden liegen die Kredite bei 1.7 Mia. (Stand Ende 2017). Total 6'468 Aktionäre und Aktionärinnen vertrauen der ABS. Das Tagesgeschäft wird von 107 Mitarbeitenden erledigt.
Die ABS unterhält nebst dem Spar- und Kreditgeschäft einen Innovationsfonds, um modellhafte Projekte, Institutionen und Betriebe zu unterstützen, die wenig Geld, aber lebensfähige Strukturen und ein überzeugendes Konzept aufweisen.

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