- 20. Januar 2022
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Jonas Reinhard ist Chef über 140 Mitarbeitende und - mindestens 100 Millionen Eier pro Jahr. Die hosberg AG ist die grösste Vermarkterin für Bio- und Demeter-Eier in der Schweiz, stellt frische Fertigprodukte her und bietet eine Logistikplattform für Restaurants und Einzelhandel an.
Fausta Borsani (Text und Bild)//Jonas ist mit allen per Du. Er hat die Geschäftsführung 2017 vom Vater Alfred Reinhard übernommen. Drei seiner fünf Geschwister, sowie seine Mutter Esther Reinhard arbeiten mit. Seine Eltern Esther und Alfred Reinhard entwickelten das Familienunternehmen von einem direktvermarktenden Biobauernbetrieb zur heute grössten Bioeierhändlerin der Schweiz. Und mit der Haltung von hauseigenen Elterntieren, einer internen Aufzucht und einer Bio-Brüterei liegt ein grosser Teil der Produktionskette von Bio-Eiern in ihren Händen.
«Heute ist hosberg aber so viel mehr als nur Bio-Ei», klärt Jonas auf. Momentan beschäftigt das Unternehmen mehr als 40 Personen in der Convenience-Abteilung, entstanden 2016, wo frische Bio-Produkte zu Salaten, Müeslis, Suppen, Wraps und Sandwiches verarbeitet werden. Ausserdem führt die Firma im Logistikcenter in Eschenbach SG ein zusätzliches Handelssortiment für Restaurants und Detailhandel mit Non Food, Kühl- und Tiefkühlprodukten.
«Wir kreieren gerne neue Produkte für Menschen, die sich gesund, schnell und fantasievoll ernähren wollen», sagt Jonas zur Firmenphilosophie. Diese Menschen seien ihre Inspirationsquelle: «Darum ist zum Beispiel unsere eigene Marke Bio Kraftstoff entstanden», fügt er hinzu. Diese Produkte können alle einfach mitnehmen: der Geniesser und die Bürokraft, die Sportlerin und der Schüler. Sie essen sie unterwegs und ernähren sich dabei gesund. «Wir verwenden nicht nur gute biologische Rohstoffe, wir zaubern Gerichte, die dem Körper guttun. Die Kichererbsen zum Beispiel legen wir ein, marinieren sie und backen sie, damit sie in Ruhe ihr bestes Aroma entfalten können», erklärt Jonas die Convenience-Strategie. Auch Betriebsökologie spielt eine wichtige Rolle: So fahren die Lastwagen nie leer. Energie wird wiedergewonnen und gebaut wird möglichst mit dem nachwachsendem Baustoff Holz. Und sämtliche Autos fahren elektrisch oder mit Erdgas.
Seit 2009 verkauft hosberg 20% der Eier unter dem Label Henne und Hahn. Eine Pionierleistung. Die Richtlinie, dass auch die männlichen Küken aufgezogen werden sollen, wurde durch Bio Suisse erst Ende 2021 übernommen: Ab 2026 sollen in der Bio-Produktion keine Küken mehr getötet werden. Stattdessen sollen alle Eier ausgebrütet und die Brüder der Legehennen gemästet werden. Dafür setzt der Verband auf ein Zweinutzungshuhn. In der hauseigenen Brüterei Bibro AG , setzt hosberg übrigens schon seit längerem auf eine weitere Innovation: die Küken bekommen, anders als bei den anderen Brütereien von Legeküken, Wasser und Futter von Anfang an. Was das ausmacht, beschreibt Jonas Reinhard so: «In den anderen Brütereien ist es nach dem Schlupf der Küken ohrenbetäubend laut, weil die Tierchen bis zur Einstallung hungern und Durst haben. Bei uns ist es still und friedlich.»
Betriebsspiegel hosberg AG, www.hosberg.ch
- 140 Mitarbeitende aufgeteilt auf 120 Vollzeitstellen
- Drei Standorte: Rüti, Eschenbach, Zollikofen
- Umsatz Total: 74 Millionen pro Jahr
- Absatz Eier Schweiz: 100 Millionen pro Jahr
- Absatz Eiprodukte: 800 Tonnen pro Jahr