Der Nationalrat hat am 2. März 2022 das Gentech-Moratorium verlängert und den Bundesrat beauftragt, bis 2024 eine Regelung zu neuen Gentechniken wie CRISPR/Cas vorzulegen. Bio Suisse plädiert dafür, diese innerhalb des Gentechnikgesetzes zu regulieren.

tomato 5224640 1280Bio Suisse verlangt gesetzlichen Schutz für ProduzentInnen und KonsumentInnen und die Förderung von Alternativen zur Gentechnik. Symbol-Bild: Pixabay
Bio Suisse setzt sich weiterhin für den gentechnikfreien Anbau in der Schweiz ein und begrüsst die Verlängerung des Moratoriums bis Ende 2025. Gleichzeitig fordert der Verband der Bio-Bäuerinnen und -Bauern, dass die Schweiz weiterhin Alternativen zur Gentechnik-Züchtung fördert. Sie verweist auf die Züchtungsprogramme von Agroscope und die europaweit erfolgreichen Schweizer Bio-Züchtungsfirmen, welche bis heute ohne Gentechnik eine breite Palette von ertragreichen und robusten Sorten hergestellt haben. Also: Mehr klassische Züchtung für agroökologische Systeme statt gentechnische Experimente.



Regelung unter Gentechnikgesetz sorgt für Vorsorgeprinzip

Der Bundesrat soll bis Mitte 2024 einen Erlassentwurf für gentechnisch veränderte Pflanzen vorlegen, denen keine Gene aus anderen Arten eingefügt wurden. In der Diskussion wurde verlangt, dass eine «schlaue Regelung ausserhalb des Gentechnikgesetzes» gefunden werden müsse. Aber dadurch würden durch CRISPR/Cas & Co. gentechnisch veränderte Sorten auf dem Markt erscheinen, ohne dass sie auf Risiken geprüft oder deklariert werden müssten. Das kommt für Bio Suisse nicht in Frage.

Die Risiken von alten und neuen Gentechniken sind für Bio Suisse, für den Bundesrat und den Europäischem Gerichtshof potenziell gleich hoch und deshalb rechtlich gleich zu behandeln. 



KonsumentInnenvertrauen nicht verspielen!


Wenn neue Gentechniken mit einem juristischen Trick nicht mehr als Gentechnik behandelt würden, würde die Bio-Wertschöpfungskette vor erhebliche Probleme gestellt. Gentechnisch veränderte Sorten verteilen ihre Pollen mit Bienen oder mit dem Wind teilweise über mehrere Kilometer. Bio-Mais, -Raps, -Getreide oder -Leguminosen in der weiteren Umgebung werden mit solchen Gentech-Pollen befruchtet und produzieren in der Folge gentechnisch veränderte Samen. Solcherart kontaminierte Produkte sind auf dem Bio-Markt verboten und unverkäuflich.



Eine Koexistenz von Gentech und Nicht-Gentech ist in der kleinräumigen Schweiz äusserst schwierig. Bio Suisse plädiert darum für eine Intensivierung und Weiterentwicklung der sehr erfolgreichen klassischen Züchtung in der Schweiz.

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