In Japan weiss man es schon lange, dort wird die Haskap Beere traditionell als die Beere der ewigen Jugend geschätzt. Sie ist reich an Vitaminen, Antioxidantien und gutem Geschmack. Anna und Thomas Joss bauen diese Beere als Pioniere in der Schweiz an.

Thomas Joss und Familie 2023Anna und Thomas Joss mit Amelie und Yael (im Urzeigersinn). Foto: zVg

Ursprünglich stammt die blaue Beere mit dem etwas sperrigen Namen aus Sibirien. Ziemlich ideal sind aber die Bedingungen für sie auch in der Zentralschweiz. «Das ist Ende März eine der ersten Blüten im Jahr, um sie herum surrt, summt es und fliegt es als erstes», freut sich Anna Joss über die Anziehungskraft der Pflanzen. Insekten mögen sie als Nektarlieferantinnen, jedoch können den Beeren etwa Kirschessigfliege und Läuse, die später im Jahr auftreten, nichts mehr anhaben.

Null Chemie

Die Beeren mit den angenehmen süss-säuerlichen Geschmack werden früh geerntet – Ende Mai, anfangs Juni - und die Sträucher haben danach ab August ihre Ruhephase. Auch der Pilz, der Mehltau verursacht, lässt die Beeren in Ruhe. So geht es ohne jegliche Spritzmittel: Nur ohne Einsatz von Chemikalien sei eine gesunde Beere gesund, lacht Anna. Die einzigen Feinde der Blüten und Beeren sind Wind und Hagel, sowie allzu gefrässige Vögel. Die Sozialpädagogin und der gelehrte Bauer haben im 2017 Land dazu pachten können und haben entschieden, ihren Landwirtschaftsbetrieb zu diversifizieren. Nebst Viehwirtschaft und Ackerbau bauen sie Erdbeeren, Himbeeren und eben sechs Hektaren Haskap-Beeren an. Sie sind auch einer der Haupt-Beeren -Lieferanten von Bio Partner. Und damit kommen die Beeren dann auch in einige Bioläden.

Robust und fein

Die Haskap-Beere, das blaue Wunder der Japaner, ist robust, frostsicher, witterungsbeständig – also wie gemacht für die Zentralschweiz. Man kann sie frisch essen oder zu Saft oder als Rohstoff für Fruchtaufstrich, Sirup, Eis und Jogurts verarbeiten. Die Beeren sind kernlos und daher gut dafür geeignet. Die Beere der ewigen Jugend gehört in die Gattung der Heckenkirschen, der Familie der Geissblattgewächse und ist eng verwandt mit der einheimischen blauen Heckenkirsche, die allerdings viel kleinere Beeren hat. Die Bio-Züchtung der Haskap-Beere - auf Ertrag und Grösse - steht erst am Anfang.

Haskap Beere 2023Auch dank bionetz.ch könnte die Haskap-Beere mehr GeniesserInnen finden. Bild: zVg

Anna und Thomas Joss bewirtschaften den Biohof Oberzinggen in Malters LU im Vollerwerb – in vierter Generation. Sie produzieren nach strengen biologischen Richtlinien. Der Biohof Oberzinggen beschäftigt neben dem Betriebsleiterehepaar zwei Fixangestellte und im Sommer fünf saisonale Aushilfen. Sie kultivieren insgesamt 34 Hektaren: neben einer halben Hektare Erdbeeren und einer halben Hektare Himbeeren, 6 Hektaren Haskap-Beeren und dazu Ackerfrüchte wie Zuckerrüben, Raps, Brot- und Futtergetreide. Zudem noch Freilandgemüse. Auf dem Hof leben 36 Milchkühe und 2600 Freiland-Mastpoulets. Dazu noch Alpakas, Pferde und Hühner, um die sich die zwei Töchter Amelie und Yael zuverlässig kümmern. Bald öffnet der Hofladen, für Velofahrerinnen ein Glücksfall, denn er befindet sich auf der Velostrecke 38 (Luzerner Hinterland-Rigi).

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