- 12. August 2023
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Das Pionierunternehmen des fairen Handels in der Schweiz hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Zum 50-Jahre-Jubiläum verzeichnete Gebana 2022 mit 1.5 Millionen Euro den grössten Verlust seiner Geschichte, trotz Wachstum des Umsatzes um über 17 Prozent auf 71.5 Millionen Euro.
Die Corona-Jahre hatten Gebana einen enormen Entwicklungsschub und zwei Rekordergebnisse beschert. Die Anzahl der Mitarbeitenden im Norden verdoppelte sich innerhalb dieser zwei Jahre. Mit der beginnenden Normalisierung im zweiten Halbjahr 2021 verlangsamte sich das Wachstum. Dennoch wurde im Jahr 2022 investiert, mehr Geld für Werbung ausgegeben und gleichzeitig die Preise im Onlineshop reduziert, wie der Gebana-Jahresbericht 2022 aufzeigt. Dann kamen der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Inflation, sinkende Umsätze, sowie steigende Kosten für Transport und Verpackung.
Die Verteuerung des alltäglichen Lebens sorgte dafür, dass die Nachfrage nach Bioprodukten in den meisten europäischen Ländern zurückging. Gebana spürte das insbesondere auch im Grosshandel. Die anwachsenden Lagerbestände banden bei Gebana Kapital, das Geld wurde knapp. Engagierte Menschen zeichneten daraufhin Gebana-Bonds oder zahlten fortan im Onlineshop statt auf Rechnung per Kreditkarte, Twint oder Vorkasse. Das rettete die Liquidität und sicherte die Stabilität.
Trotz allem konnten 1802 neue Bauernfamilien in das Gebana-Netzwerk aufgenommen werden. Diese und den restlichen rund 10 000 Familien kamen die 1.62 Millionen Euro an Prämien zugute.