Die Bio Suisse Delegierten begrüssten an ihrer Herbst-Versammlung in Olten SO nach einer zweijährigen Probezeit die MO Liz als 33. Mitgliedorganisation. Diese ist jetzt definitiv mit 2 von 102 Delegiertenstimmen im Verband vertreten.

bio suisse herbst dv 1 delegierte 1070Bei der definitiven Aufnahme der MO Liz gab vor allem die Sitzverteilung zu diskutieren. Bild: bionetz.ch

Ein Ziel der Avanti-Strategie 2025 ist, die Lizenznehmenden stärker in den Verband einzubinden. Im Rahmen einer zweijährigen Pilotphase stellten die Lizenznehmenden schon seit 2021 zwei Delegierte. Mit dem Ende der Testphase stimmten die Delegierten ab über die Aufnahme der MO Lizenznehmende (MO Liz) als 33. Mitgliedorganisation.

Mit 89 Ja zu 4 Nein und 2 Enthaltungen fiel die Aufnahme deutlich aus. Zu diskutieren gab die dafür nötige Statutenanpassung und besonders die Frage der Sitzverteilung. Neu hat die Delegiertenversammlung von Bio Suisse 102 Mitglieder.

bio suisse herbst dv 3 mo liz 1070Die MO Liz versteht sich als Brückenbauerin zwischen der Landwirtschaft und den Konsument:innen. Bild: bionetz.ch

MO Liz will Interessen unter einen Hut bringen

Peter Lendi, Geschäftsführer des Bio-Kräuterunternehmens Erboristi Lendi in Curio TI und Delegierter der MO Liz gab einen Einblick in die Organisation. Bei ihren Mitgliedern handle es sich um einige grosse und mittlere Unternehmen, dazu kämen viele kleine Betriebe. Da sei es nicht immer einfach, alle Interessen unter einen Hut zu bringen, doch genau das sei die Aufgabe der MO Liz.

Die MO Liz möchte gemäss Peter Lendi zur Weiterentwicklung der Knopse beitragen. Unter anderem gehe es um die Prüfung neuer Technologien und deren Vereinbarkeit mit der Bio-Verarbeitung, aber auch um die Verbesserung der Marktsituation. Die Mitgliedorganisation verstehe sich als Brückenbauerin zwischen der Landwirtschaft und den Konsument:innen.

bio suisse herbst dv 2 braendli lendi 1070Bio Suisse Präsident Urs Brändli gratuliert dem Delegierten Peter Lendi zur definitiven Aufnahme der MO Liz. Bild: bionetz.ch

Spürbare Marktveränderungen und Bedürfnisse des Marktes kann die MO Liz bei Bio Suisse einbringen. Wichtig sei dabei auch die langfristige Zusammenarbeit mit den Produzentinnen und Produzenten. Das saisongerechte Konsumieren solle wieder stärker zum Zug kommen. Ein wichtiges Thema sei beispielsweise das Thema Lagerschädlinge, das sich mit der Klimakrise zugespitzt habe.

Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative gefordert

Biodiversität ist ein zentrales und unverzichtbares Element des Biolandbaus. Schon heute unternehmen die Bio-Betriebe viel, um die Artenvielfalt zu fördern. In der anstehenden Wintersession wird sich der Ständerat mit dem Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative befassen. Dieser kommt der Landwirtschaft entgegen, stellt mehr Mittel zur Verfügung, unterstützt die Kantone bei ihren Bemühungen und nimmt das Siedlungsgebiet stärker in die Pflicht. Die Delegierten fordern den Ständerat auf, auf den Gegenvorschlag einzutreten.

Die Delegierten von Bio Suisse bekennen sich mit 48 Stimmen (38 Nein, 6 Enthaltungen) zum seit 2022 geltenden Grundsatz, wonach die Wiederkäuer auf Knospe-Höfen nur noch fünf Prozent Kraftfutter und nur noch Schweizer Futter erhalten sollen. Wegen Schwierigkeiten bei der Umsetzung wird es den Mischfutterherstellern während fünf Jahren erlaubt sein, einen Prozentsatz an ausländischen Knospe-Eiweisskomponenten einzusetzen, gemessen an der Gesamtmenge der Wiederkäuer-Kraftfuttermenge: Zehn Prozent während drei Jahren und fünf Prozent während zwei Jahren.

Im Weiteren verabschiedeten die Delegierten das Budget für 2024 und befassten sich mit dem Positionspapier zur Gleichstellung. Mit diesem Papier will der Verband die Gleichstellung der Geschlechter auf ihren Betrieben umsetzen.

bio suisse herbst dv 4 balz strasser 1070Geschäftsführer Balz Strasser präsentiert den Ablauf zur Erarbeitung der neuen Bio Suisse Strategie. Bild: bionetz.ch

Strategie Bio Suisse 2040

Bio Suisse Geschäftsführer Balz Strasser zeigte den Weg zur neuen Verbandsstrategie auf. Unter anderem mittels regionalen Hofgesprächen soll die Meinung der Mitgliedorganisationen abgeholt werden. Das breit abgestützte Vorgehen wird auch die verschiedenen Gremien von Bio Suisse miteinbeziehen.

Anhand von Szenarien werde man dann an einem Zukunftsbild arbeiten, das die Positionierung bis 2040 beinhalte. Eine Resonanzgruppe von 10 bis 15 Personen würde regelmässig überprüfen, ob der richtige Kurs eingeschlagen worden sei. Mitglieder können nach einmaliger Anmeldung an den monatlichen strukturierten Feedback-Runden teilnehmen. Die Strategie Bio Suisse 2040 soll dann an der Frühlings-Delegiertenversammlung 2025 verabschiedet werden.

Unterlagen zur Herbst-DV vom Mittwoch, 15. November 2023

Quelle: «Delegierte bestätigen Grundsätze der Wiederkäuerfütterung», Bio Suisse Medienmitteilung, 15.11.23

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