- 06. April 2024
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Am kommenden 17. April findet die Frühlings-Delegiertenversammlung von Bio Suisse in Olten SO statt. Auf dem Programm stehen unter anderem die Abnahme der Jahresrechnung 2023 sowie Gesamterneuerungswahlen für Präsidium und Vorstand.
Im Vergleich zum Vorjahr hat der Dachverband der Schweizer Knospe-Betriebe einen deutlich höheren Betriebsertrag von 25.2 Millionen Franken erwirtschaftet. Dies ist hauptsächlich auf die Zunahme an Lizenz- und Markennutzungsgebühren zurückzuführen, die im selben Zeitraum von 13.8 Millionen Franken auf 15.4 Millionen Franken angestiegen sind, heisst es in der Jahresrechnung 2023.
Die Erträge haben sich gemäss Bio Suisse im vergangenen Jahr erfreulich entwickelt. Insgesamt konnten 22.2 Millionen Franken an Erträgen erzielt werden, was im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Steigerung darstellt. Dazu kommen zweckgebundene Mittel im Umfang von 3.1 Millionen Franken. Das Ergebnis vor Veränderung der zweckgebundenen Mittel beträgt 66 389 Franken, danach 396 777 Franken.
Migros bleibt unter der Erwartung
«Coop hat im Jubiläumsjahr ein starkes Wachstum gezeigt und auch bei der Migros geht die Einführung der Knospe voran, jedoch nicht ganz so zügig wie im Budget erwartet», heisst es weiter. Die Lizenz- und Markennutzungsgebühren fielen denn auch um 400 000 Franken tiefer aus im Vergleich zum Budget von 15.8 Millionen Franken, jedoch wesentlich höher als im Vorjahr.
Bei den Subventionen durch das Bundesamt für Landwirtschaft BLW zeigt sich dank zusätzlicher Gelder für die Gastro-Initiative und die Online-Plattform Biomondo der grösste Zuwachs. Dieser stieg von 1.6 Millionen Franken im Vorjahr auf 3.1 Millionen Franken 2023.
Mitgliedschaft für Lizenznehmende
Die Delegierten werden am 17. April auch über eine obligatorische Mitgliedschaft der neu in den Verband integrierten Lizenznehmenden entscheiden. Analog der Knospe-Produzent:innen, die Mitglied in einer Mitgliedorganisation (MO) ihrer Wahl sein müssen, sollen zukünftig auch alle Lizenznehmenden automatisch in einer MO Erstmitglied sein, vorzugsweise in der Mitgliedorganisation der Lizenznehmenden (MO Liz).
Im Herbst 2024 muss die Bio Suisse-Delegiertenversammlung (DV) über eine entsprechende Statutenänderung abstimmen. Der Vorstand empfiehlt, am 17. April dem Grundsatzentscheid für eine obligatorische Mitgliedschaft der Lizenznehmenden in der MO Liz oder einer anderen MO zuzustimmen. Die MO Liz wurde an der Delegiertenversammlung im Herbst 2023 als neue MO mit zwei fixen Delegiertenstimmen in den Verband aufgenommen.
Parole zur Biodiversitätsinitiative
Auf der Traktandenliste steht zudem die Parolenfassung der Eigentümerin der eingetragenen Marke Knospe zur Biodiversitätsinitiative. Einerseits seien viele Bio-Bäuer:innen zu Recht der Ansicht, dass bereits sehr viel für die Biodiversität getan werde, heisst es in den Unterlagen zur Frühlings-DV. Sie befürchteten aber «starre Flächen-Vorgaben und durch den Punkt ‚Schonung des baukulturellen Erbes‘ weitere Einschränkungen bei der räumlichen Entwicklung ihrer Betriebsgebäude.»
Die Erwartungen der Kund:innen an Bio Suisse seien dabei klar: «Eine andere Parole als Ja würde von den Wenigsten verstanden», heisst es weiter. Und: «Sie würde erheblichen Kommunikationsaufwand erfordern, ohne dass der Erfolg garantiert werden kann.»
Der Vorstand beantragt der Delegiertenversammlung deshalb, auf die Parolenfassung zur Biodiversitätsinitiative zu verzichten. Bio Suisse plant, mit einer zurückhaltend gestalteten Kommunikation dann auf die Leistungen des Biolandbaus zu verweisen und die Ja-Position des Vorstands zu vertreten.
Zwei Kandidat:innen für das Präsidium
Im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen kandidieren als Bio Suisse-Vorstandsmitglieder die sechs bisherigen: Milo Stoecklin (seit 2012), Joseph Bircher (seit 2020), Karine Contat (seit 2020), Cédric Guillod (seit 2020), Dora Fuhrer (seit 2022) und Rahel Beglinger (seit 2023). Für die Wahl des Präsidiums stellen sich der bisherige Präsident Urs Brändli (seit 2011) aus Goldingen SG sowie Maria Thöni (neu) aus Stierva GR zur Verfügung.
Thöni ist Knospe-Produzentin sowie Religions- und Sozialpädagogin. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer 19-jährigen Tochter bewirtschaftet sie den Angushof Thöni mit Schwerpunkt Mutterkuhhaltung. Als Präsidentin und Kleinbäuerin möchte Thöni zukünftig an der strategischen Entwicklung von Bio Suisse mitwirken. Sie möchte sich dafür einsetzen, dass das «Gleichgewicht von Bio und Lebensqualität» auf möglichst vielen Bio-Betrieben gelebt werden kann.
Bio Suisse Lizenznehmende bestimmen mit (bionetz.ch, 15.11.23)
Maria Thöni in der SRF-Sendung «Mini Schwiiz, dini Schwiiz»: Kanton Graubünden – Tag 1 – Stierva
Quelle: «Einladung zur Frühlings-Delegiertenversammlung 2024», Bio Suisse, 15.03.2024