- 12. April 2024
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Mit dem System Bio Weide-Beef wurde vor 25 Jahren ein neuer Bio-Absatzkanal geschaffen. Dieser kombiniert Tierwohl und Nachhaltigkeit.
«Die Weidemast von Ochsen und Rindern aus der Milchviehhaltung ist heute gut etabliert», teilt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL per Communiqué mit. Bio Weide-Beef sei tierfreundlich und in Ergänzung zur Milchproduktion auch punkto Ressourcenverbrauch ein nachhaltiger Ansatz zur Rindfleischproduktion.
Vor 25 Jahren wurden mit FiBL-Unterstützung die ersten Tiere als Bio Weide-Beef vermarktet. Die Weidemast von Rindern aus der Milchviehhaltung war damals neu für die Schweiz. Der Nachwuchs von Milchkühen, der nicht für die Milchproduktion geeignet war, wurde bis dahin meist an Betriebe verkauft, welche die Tiere im Stall intensiv mästeten.
Standortgerechte Nutzung
Die Weidemast erweist sich aus verschiedenen Gründen als nachhaltiges Produktionssystem. Die Fütterung der Tiere erfolgt im Sommer hauptsächlich auf der Weide, im Winter mit Heu und Silage, zudem gibt es maximal fünf Prozent Kraftfutter. Alpweiden und andere Flächen, die für schwere Tiere nicht geeignet sind, werden standortgerecht genutzt.
Bio-Milchbetriebe können die Kälber selber aufziehen und im Sinne des Tierwohls in die Bio-Mast geben, statt sie in die konventionelle Kälber- und Rindermast zu verkaufen. Das senkt den Antibiotikaverbrauch in der Kälberhaltung deutlich. Die betriebseigenen Ressourcen werden effizient genutzt. Die Fleischleistung pro Hektare ist hoch, und die Produktion nahezu klimaneutral.
600 Betriebe
Im vergangenen Jahr wurden laut der Interessengemeinschaft Bio Weide-Beef (IG BWB) 5500 Bio Weide-Beef-Rinder und -Ochsen geschlachtet. Insgesamt rund 600 Betriebe liefern Tiere in die Bio-Weidemast-Programme. Das Erfolgsmodell Bio-Weidemast wurde auch von anderen Marktteilnehmern übernommen, namentlich von Aldi und Lidl, die beide ihre eigenen Programme im Sortiment haben.
Die Verantwortlichen für das Label sind überzeugt, dass sich Bio Weide-Beef vollumfänglich bewährt hat, auch wenn der Konkurrenzkampf auf dem Labelmarkt für Rindfleisch gross ist und die Konsumgewohnheiten nicht unbedingt zum Rindfleisch tendieren.
Quelle: «25 Jahre Bio Weide-Beef», FiBL-Medienmitteilung, 11.04.24