- 19. Juni 2024
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In keinem anderen Land Europas ist der Bio-Warenkorb so gross wie in der Schweiz: Mit einem Konsum von 454 Franken pro Kopf belegt die Schweiz im internationalen Vergleich den ersten Platz.
Insgesamt wuchs der Umsatz mit Bio-Produkten 2023 in der Schweiz um fast 7 Prozent auf 4,075 Milliarden Franken, wie Bio Suisse an der Jahresmedienkonferenz bei der Bio-Produzent:innenorganisation Terraviva in Kerzers mitteilte. Der Marktanteil von Bio im Detailhandel liegt damit bei 11,6 Prozent.
Dank der guten Stimmung der Bio-Konsument:innen widersetzte sich das Wachstum des Bio-Markts auch der Inflation. Vier Prozent der insgesamt 6,9 Prozent Wachstum entfielen auf die allgemeine Preissteigerung.
Direktvermarktung nimmt ab
Mit einem Volumen von leicht über 4 Milliarden Franken erreicht der Schweizer Bio-Markt beinahe wieder das Rekordniveau von 2020 während der Corona-Pandemie. Anders als damals wird die Entwicklung nicht von den Bio-Fachhändlern (-6,9 Prozent) und Direktvermarktenden (-11,3 Prozent) angetrieben, sondern von Coop (+8,7 Prozent), Migros (+6,1 Prozent), Warenhäusern und dem Fachhandel (+10,7 Prozent).
Mit Ausgabe von 454 Franken pro Kopf und Jahr liegt die Schweiz auf Platz eins – vor Dänemark, Österreich, Luxemburg und Schweden. Deutschland folgt auf Platz sechs und Frankreich knapp dahinter auf Platz sieben.
Per 31. Dezember 2023 waren 7362 (+21) Landwirtschaftsbetriebe Knospe-zertifiziert. Sie bewirtschafteten eine Fläche von 190’280 Hektaren. Mit einem Bio-Anteil von 19,9 Prozent lag der Bio-Anteil im Weinbau erstmals über jenem der übrigen Landwirtschaft.
Die meisten Neu-Umstellungen stammen aus den Kantonen Bern (+22 Bio-Höfe), Luzern (+13) und Zürich (+12). Mit 63,7 Prozent hat der Kanton Graubünden unangefochten den grössten Anteil Bio-Betriebe. Bern bleibt mit total 1370 Betrieben der Kanton mit den meisten Bio-Höfen.
Stabile Partnerschaften
Im Rahmen der Jahresmedienkonferenz betonten die Bio Suisse-Vertreter die Bedeutung der Partnerschaften mit dem Detailhandel für die Entwicklung von Bio in der Schweiz. Gemeinsam sei es gelungen, Bio aus der Nische zu führen.
«Angesichts der anhaltenden Preisdiskussionen müssen wir uns klar positionieren und aufzeigen, warum Bio seinen Preis wert ist», sagt Bio Suisse Präsident Urs Brändli. Und weiter: «Vor allem Coop erkannte den Wert von Bio früh. Zwar erhalten die Bio-Betriebe für ihre Leistungen Direktzahlungen des Bundes. Aber eine eigentliche politische Förderung des Biolandbaus, die den Wert von Bio zugunsten von Natur und Umwelt anerkennt und als Teil der Lösung verschiedenster Probleme gezielt einsetzt, kennt die Schweiz erst vereinzelt.» Hier könne die Politik noch stärker unterstützen.
BioGemüse Seeland nimmt Fahrt auf (bionetz.ch-Meldung vom 06.05.24)
Quelle: «Bio-Konsum: Schweiz ist Europameister», Bio Suisse Medienmitteilung, 19.06.24