Pusch bietet Labelkurse an. Labelkurse? Ist das Thema nicht durch WWF & Partner bereits abgehakt? Auf den ersten Blick könnte man meinen, PUSCH hätte noch gar nicht gemerkt, dass der kleine Label-Leporello von WWF & Partnern bereits in Zehntausenden von Haushalten eingetroffen ist. Kein entsprechender Hinweis springt einem auf der Pusch-Website ins Auge. Der zweite Blick dringt tiefer: PUSCH hat einen ganz anderen Ansatz.

„Die Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch setzt sich für eine gesunde und lebenswerte Umwelt ein. Sie organisiert Kurse und Umweltunterricht, publiziert Broschüren und Newsletters, lanciert Aktionstage, bietet Kaufhilfen für grüne Produkte und entwirft Strategien für den Umweltschutz von morgen.“ (Selbstdarstellung auf Website) „Im Stiftungsrat und im Vorstand des Fördervereins sind öffentliche Hand, Wirtschaft und Wissenschaft vertreten.“

Vor dem Hintergrund dieser Ziele (v.a. Kaufhilfe), ist es naheliegend, dass sich PUSCH auch mit Nachhaltigkeitslabels (bio, öko, fair trade) beschäftigt. Tatsächlich ist auf der Website eine umfassende Label-Übersicht zu finden (http://www.umweltschutz.ch/index.php?pid=683&l=de) – auch über www.labelinfo.ch aufzurufen). Die Überschrift verheisst: „Hier finden Sie ausführliche Hintergrundinformationen zu über 130 (!) in der Schweiz gebräuchlichen Umwelt- und Soziallabels und ähnlichen Zeichen.“ Man kann hier nicht nur direkt nach Labels suchen, sondern auch über Produkte, Produktgruppen und Themen zu den Labels gelangen. In einem ersten Überblick („Themenmatrix“) wird angegeben, welche Problembereiche vom jeweiligen Label behandelt werden (beim Beispiel „Goût Mieux“: Ökologie und Tier). Die allgemeinen Kriterien des Labels werden beschrieben (bei „Goût Mieux“: „Gastronomiebetriebe, welche eine natürliche, saisonale Küche pflegen, die vor allem auf kontrolliert biologische Produkte aus einheimischer Produktion setzt. Die frische Zubereitung der Speisen und die Anwendung möglichst schonender Kochverfahren ist wichtig. Neben fleischhaltigen müssen immer auch vegetarische Gerichte angeboten werden. Ein mit «Goût Mieux» ausgezeichnetes Restaurant verpflichtet sich, täglich mindestens 3 Gerichte anzubieten, die dieser Philosophie entsprechen, wobei eines dieser Angebote vegetarisch sein muss.“ (Das WWF-initiierte Label „Goût Mieux“ ist nicht in die Label-Bewertung von WWF & Partner aufgenommen worden.)

Es versteht sich, dass bei einem umfassenden Label wie „Demeter“ sehr viel mehr Information zu viel mehr Stichwörtern zusammengestellt ist. Schliesslich wird angegeben, wer Zeicheninhaber ist, wer das Zeichen vergibt (bei Demeter bezogen auf die Schweiz nicht ganz korrekt) und wie (von wem) kontrolliert wird.

Erst nach all dieser Information gibt es Hinweise auf Bewertungen. PUSCH bewertet nicht selbst. Zitiert werden verschiedene Organisationen, z.B. Verbraucher Initiative und WWF/SKS/Tierschutz (statt Tierschutz wird „Vier Pfoten“ genannt).

PUSCH hat eine umfassende Datenbank aufgebaut und sie mit praktischen, übersichtlichen Suchinstrumenten ausgestattet. L'appétit vient en mangeant: Wäre allenfalls die Funktion möglich, wie man sie von Onlineshops her kennt, genannt „Artikel vergleichen“? Es wäre fast zu schön, wenn man den Befehl erteilen könnte: „Fair-fish und MSC vergleichen“ - und in Sekundenschnelle würden die Anforderungen nach Kriterien geordnet in zwei Spalten nebeneinandergestellt, was einen Vergleich enorm vereinfachen würde.

Labelinfo wird unterstützt vom Bundesamt für Umwelt, Coop und der Stiftung Entsorgung Schweiz; Spender sind Delinat und LUSH (Fresh handmade Cosmetics).

Label-Kurse

Bei Labelinfo wird nichts gepresst – es besteht auch kein Zwang, äusserst kompexe Gesichtspunkte auf Geldbeutelformat zu komprimieren. Hier tritt der „Labelsalat“ nicht als Schnellkonsum-Produkt in Erscheinung, sondern als Angelegenheit der KonsumentInnen-Bildung.

Ganz in diesem Sinn veranstaltet PUSCH Abendkurse zum Thema:

„Bio-Knospe, FSC, MSC, Naturaplan oder Max Havelaar? Wollten Sie nicht schon immer wissen, was hinter diesen Zeichen steckt?

Labels können beim Einkaufen eine Orientierungshilfe sein. Reduziert auf eine bildliche Darstellung geben sie Auskunft über Produktionsweisen, Arbeitsbedingungen oder Inhaltsstoffe. Hinter jedem Label steht ein mehr oder weniger komplexes System mit einem Kriterienkatalog, einem Zertifizierungssystem und Kontrollstellen, welche die Einhaltung der Richtlinien überprüfen.

Die Vielfalt an Labels nimmt jedoch stetig zu und sorgt bei Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend für Verwirrung. Um Licht in den viel zitierten Labeldschungel zu bringen, bietet die Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch deshalb kostenlose Abendkurse zum Thema Labels und bewusster Konsum an.

Unabhängige Konsumenteninformationen, die Analyse des persönlichen Konsumverhaltens, Gruppenarbeiten sowie Diskussionen vermitteln den Teilnehmenden Kenntnisse, die sie bereits beim nächsten Einkauf anwenden können.“

Für Orte und Zeiten verweisen wir auf die PUSCH-Website http://www.umweltschutz.ch/index.php?pid=109&id=50.

Matthias Wiesmann

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