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Ausgezeichnetes Umwelt-Engagement

Zum zwanzigsten Mal hat die Albert Koechlin Stiftung (AKS) ihre Umweltpreise vergeben: Mitte Juni würdigte sie in Luzern das Engagement von neun Einzelpersonen aus der Innerschweiz mit je 11 111 Franken – nicht zuletzt für die Produktion und Verarbeitung von Bio-Produkten.

Gruppenfoto nach Preisübergabe (v.l.n.r.): Sebastian Ineichen, Peter Kasper (Stiftungsratspräsident), Jonas Imfeld, Pirmin Bucheli, Mira Durrer, Lena Bühlmann, Angela Hasler-Zehnder, Armin Häfliger, Madeleine Michel, Igo Schaller (Vorsitzender Fachjury), Chato Schilter. Bild: zVg

Seit 2005 zeichnete die Albert Koechlin Stiftung (AKS) besondere Leistungen im Bereich Natur, Umwelt und Lebensraum jährlich mit zwei Umweltpreisen aus. Die AKS-Umweltpreise gingen bisher an ganz unterschiedliche Organisationen: vom Ornithologischen Verein bis zum Pilzlabor. Zum Zwanzig-Jahre-Jubiläum dieser Förderung hat sich die Stiftung entschieden, für einmal neun engagierte Einzelpersonen auszuzeichnen.

Um die Jubiläums-Preisträger:innen zu finden, bezog die AKS alle bisherigen Preisträger:innen mit ein: Sie konnten im Vorfeld Kandidat:innen nominieren und schliesslich abstimmen. Der Fokus lag auf Personen, die in der Innerschweiz wirken, jünger als 45 Jahre sind und bereits ein herausragendes Engagement vorweisen, das Vorbildcharakter hat und multiplizierbar ist. Damit wird gemäss Albert Koechlin Stiftung explizit jene Generation ausgezeichnet und gefördert, die in den nächsten Jahrzehnten die Innerschweizer Umwelt mitgestalten wird.

Die Preisträger:innen

Pirmin Bucheli aus St. Urban (LU) bewirtschaftet einen Bio-Betrieb in St. Urban, spezialisiert auf Legehennenhaltung. Eine Mutterkuhherde nutzt die Extensiv-Weiden. Die Produkte werden direkt über den Hofladen vermarktet. Der Hof umfasst Wässermatten, Biodiversitätsförderflächen und einen Karpfenteich. Als Mitglied der Wässermatten-Stiftung und Präsident des Wässervereins Rottal engagiert sich Bucheli für den Erhalt des Kulturguts und den Schutz bedrohter Arten.

Lena Bühlmann aus Dagmersellen (LU) leitet Projekte zur Aufwertung von Wald und Offenland im Namen von «Hauptsach Natur». Sie hat sich spezialisiert auf natürliche Quellen als Lebensraum, Beweidung von Naturschutzgebieten und Bekämpfung invasiver Neophyten. Mit Arbeitseinsätzen und Beratungen leistet sie Sensibilisierungsarbeit; mit Hund Sid macht sie die Artenspürhunde-Ausbildung. Ihr Engagement trägt zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Lebensräume bei.

Mira Durrer aus Luzern setzt sich für eine nachhaltige Textilindustrie ein, indem sie ein Netzwerk für regionale Lieferketten aufbaut. Vom Feld bis zum fertigen Leinenstoff: Alles wird in der Schweiz produziert und ist biologisch abbaubar. Durch gemeinsame Bestellungen können Modeschaffende, Inneneinrichtungsgeschäfte und Privatkund:innen nachhaltig produzierte Stoffe in kleinen Mengen beziehen.

Armin Häfliger aus Luzern ist Gründer von meinRad. Mit seinem Team produziert er täglich im grossen Stil Mittagessen und Säfte aus biologischen Zutaten. Viele Zutaten kommen direkt von regionalen Bio-Betrieben. Das Motto ist: gesund, frisch, günstig und ökologisch. Die Produkte werden per Lastenvelo verkauft und geliefert. Mit seinem Engagement leistet er einen Beitrag zur nachhaltigen Verpflegung.

Angela Hasler-Zehnder aus Einsiedeln (SZ) ist Co-Präsidentin des Vereins «Wildbiendli-Paradies Einsiedeln»: Er fördert aktiv die Biodiversität und hat neben dem Kloster Einsiedeln ein begehbares Naturparadies geschaffen. Bei Einsätzen und Mitmachtagen, auch mit Schüler:innen, gibt es Informationen über Wildbienen und Pflanzen sowie den Zusammenhang von Flora und Fauna. Ihr Engagement trägt zur Förderung der Biodiversität und zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit bei.

Sebastian Ineichen aus Kastanienbaum (LU) führt mit seinem Team den Bio-Gemüsebetrieb Mattli in Kastanienbaum bei Luzern. Er betreibt einen Hofladen und bietet zudem ein Gemüse-Abo an. In Begleitbriefen zu den gelieferten Gemüsekistchen informiert er über die Produktion und fördert so das Verständnis für nachhaltige Landwirtschaft.

Jonas Imfeld führt zusammen mit seiner Familie die historische Bio-Mühle und den dazugehörigen Bio-Bauernhof in Geuensee (LU). Sie setzen sich täglich für den Erhalt des alten Handwerks, die Förderung der Biodiversität und die Produktion naturbelassener Produkte ein. Mit dem Anbau und Verkauf der alten Getreidearten Emmer und Einkorn sowie der Haltung von ProSpecieRara-Schafen fördern sie die Artenvielfalt.

Madeleine Michel aus Sarnen (OW) engagiert sich für nachhaltige Landwirtschaft. Als Gemüsegärtnerin und Landwirtin verfolgt sie das Ziel, vielen Menschen den Zugang zu saisonalem Gemüse zu ermöglichen. Im Fokus steht dabei der gemeinschaftliche Gemüseanbau bei Urproduktion oder im Selbsterntegarten. Mitglieder können Gemüse, Blumen und Kräuter selbst ernten, was einen direkten Bezug zum biologischen Anbau schafft.

Chato Schilter aus Stalden (OW) führt den Bio-Lamahof Mirgg in Stalden im Kanton Obwalden in der dritten Generation nachhaltig. Mit umweltschonendem Anbau und handgemachten Produkten wie Tees oder Kräutermischungen bleibt der ökologische Fussabdruck klein. Der Hof engagiert sich in der Landschaftspflege und Freizeitgestaltung sowie in der tiergestützten Arbeit mit Jugendlichen in Krisensituationen.

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