- 17. November 2010
- Nachrichten | Branchen-News
Erste Professur für Biologisch-dynamische Landwirtschaft vor dem Aus?
Aus Verlautbarungen der Leitung der Universität Kassel lässt sich schließen, dass der dort vor sechs Jahren in Witzenhausen eingerichtete, weltweit erste Lehrstuhl für biologischdynamische Landwirtschaft keine Fortführung erfahren soll. Die Stifter nehmen dazu wie folgt Stellung:
"Die Professur wurde auf Initiative von Studenten im Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften initiiert und von einem Stifterkonsortium, unter anderem der Software AG – Stiftung, finanziert. Die Professur wurde international ausgeschrieben und mit dem holländischen Forscher Prof. Dr. Ton Baars besetzt. Baars musste mit wenig Mitteln in kurzer Zeit eine an Universitäten neue Forschungsrichtung etablieren. Aus Sicht der Stifter, vieler Landwirte, mancher Kollegen und vor allem der Studenten hat er in dieser Zeit ein bedeutsames Fundament für innovative und praxisbezogene Forschungsarbeiten gelegt und beste Arbeit in der Lehre geleistet. Eine umfassende Evaluation durch Gutachter aus verschiedenen Bereichen zeichnete ein differenziertes Bild. Jedoch waren sich alle Gutachten einig, dass Forschung und Lehre zur biologischdynamischen Landwirtschaft an einer Universität Platz haben sollte.
Eine Fortführung der Professur wäre so gesehen durchaus möglich gewesen. Massiver Druck von Teilen der Professorenschaft des Fachbereiches Ökologische Agrarwissenschaften verhinderte das offensichtlich. Die Stifter als Vertreter der Zivilgesellschaft sehen mit Sorge, wie mit Schlagworten wie Wissenschaftlichkeit und Exzellenz allem Anschein nach forscherischen Tugenden wie Unvoreingenommenheit und Neugier auf neue forscherische Methoden, Nachhaltigkeitsstreben und Praxisrelevanz geopfert werden. Inzwischen protestieren auch viele Witzenhäuser Studenten, unterstützt von einer Petition von über tausend ehemaligen Studenten, lautstark für den Erhalt der ökologischen Ausrichtung des Fachbereiches und die Fortführung der biologisch-dynamischen Professur. Angesichts der dramatischen Erfahrungen mit einer immer stärker industrialisierten und technisierten Landwirtschaft ist es den Stiftern weiterhin ein Anliegen, die Erforschung der Grundlagen einer nachhaltigen Landwirtschaft zu fördern. Dabei gehen sie davon aus, dass die biologisch-dynamische Landwirtschaft als älteste Form des Ökolandbaus mit ihrem ganzheitlichen Ansatz auch weiterhin bedeutsame Impulse in Forschung und Lehre setzen sollte."
"Die Professur wurde auf Initiative von Studenten im Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften initiiert und von einem Stifterkonsortium, unter anderem der Software AG – Stiftung, finanziert. Die Professur wurde international ausgeschrieben und mit dem holländischen Forscher Prof. Dr. Ton Baars besetzt. Baars musste mit wenig Mitteln in kurzer Zeit eine an Universitäten neue Forschungsrichtung etablieren. Aus Sicht der Stifter, vieler Landwirte, mancher Kollegen und vor allem der Studenten hat er in dieser Zeit ein bedeutsames Fundament für innovative und praxisbezogene Forschungsarbeiten gelegt und beste Arbeit in der Lehre geleistet. Eine umfassende Evaluation durch Gutachter aus verschiedenen Bereichen zeichnete ein differenziertes Bild. Jedoch waren sich alle Gutachten einig, dass Forschung und Lehre zur biologischdynamischen Landwirtschaft an einer Universität Platz haben sollte.
Eine Fortführung der Professur wäre so gesehen durchaus möglich gewesen. Massiver Druck von Teilen der Professorenschaft des Fachbereiches Ökologische Agrarwissenschaften verhinderte das offensichtlich. Die Stifter als Vertreter der Zivilgesellschaft sehen mit Sorge, wie mit Schlagworten wie Wissenschaftlichkeit und Exzellenz allem Anschein nach forscherischen Tugenden wie Unvoreingenommenheit und Neugier auf neue forscherische Methoden, Nachhaltigkeitsstreben und Praxisrelevanz geopfert werden. Inzwischen protestieren auch viele Witzenhäuser Studenten, unterstützt von einer Petition von über tausend ehemaligen Studenten, lautstark für den Erhalt der ökologischen Ausrichtung des Fachbereiches und die Fortführung der biologisch-dynamischen Professur. Angesichts der dramatischen Erfahrungen mit einer immer stärker industrialisierten und technisierten Landwirtschaft ist es den Stiftern weiterhin ein Anliegen, die Erforschung der Grundlagen einer nachhaltigen Landwirtschaft zu fördern. Dabei gehen sie davon aus, dass die biologisch-dynamische Landwirtschaft als älteste Form des Ökolandbaus mit ihrem ganzheitlichen Ansatz auch weiterhin bedeutsame Impulse in Forschung und Lehre setzen sollte."
16.11.2010 Quelle: Software-Stiftung AG-Pressemeldung, itiert nach Bio-Markt.Info
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