- 06. Oktober 2011
- Nachrichten | Branchen-News
Im Verlaufe des letzten halben Jahrhunderts sind Quartierläden weitestgehend aus den Städten verschwunden. Selbstverständlich wurde diese Entwicklung beklagt. Doch selbst ihre Fürsprecher blieben ihnen längst nicht immer treu. Preis, Sortiment, Parktplatz – es gibt viele Argumente für den Supermarkt vor den Toren der Stadt.
Der hohe Stellenwert von Regionalität deutet allerdings an, dass die Liebe vieler KonsumentInnen nicht den grossen Einkaufsanlagen gilt. Gesucht ist ein engerer Bezug zur Herkunft der Produkte – zumindest der landwirtschaftlichen Produkte. Elektronikgeräte und Kleider dürfen durchaus aus dem fernen Osten stammen. Doch je mehr Globalität, desto gesuchter die heimatliche oder heimische Nische, könnte man vielleicht sagen.
In dieser Nische entwickelt sich, was in den letzten Jahren unter dem Stichwort „Vertragslandwirtschaft“ bekannt geworden ist. Das Thema ist zwar nicht biospezifisch, wird hier aber intensiv diskutiert, z.B. vom Bio Forum Schweiz an Veranstaltungen oder in seiner Zeitschrift „Kultur & Politik“. Hier erschien in Nummer 2011/2 ein Beitrag von Markus Schär, dessen Ausgangspunkt beim bernischen Projekt soliTerre liegt und Vertragslandwirtschaft am konkreten Beispiel beschreibt. Ein zweiter Beitrag von Jan Grenz beschreibt ein Projekt von Studierenden der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft, das konkrete Vorschläge zur Ausgestaltung einer Regionalwirtschaft in einem neuen Zürcher Quartier macht. Auf diese Beiträge reagierte Matthias Wiesmann in der Nummer 2011/3, der der Meinung ist, dass Gestaltungsmöglichkeiten in der Wirtschaft verpasst werden, wenn sich Bewusstsein und Handeln nur auf die Nische der Versorgung mit einheimischen landwirtschaftlichen Produkten beschränkt.
Alle drei Beiträge können hier im vollen Wortlaut heruntergeladen werden:
Jan Grenz: Das Quartier als Ausgangspunkt für regionales (Land-)Wirtschaften
Markus Schär: Ein Vertrag für die Zukunft