Dies war das klare Fazit aus dem Vortrag von Prof. Dr. U. Hamm an der letzten Biofach in Nürnberg. Hamm unterrichtet am Fachbereich der ökologischen Agrarwissenschaften an der Uni Kassel Agrar- und Lebensmittelmarketing. Seine Untersuchungen legte er an einem Fachkongress zum Thema „Nachhaltigkeit von Bio-Wertschöpfungsketten“ dar.

Unter Nachhaltigkeit würden die meisten Konsumentinnen und Konsumenten nicht in erster Linie die Bioproduktion sehen. Die regionale Herkunft, das Tierwohl, Frische und Reife der Produkte, schonende Verarbeitung, keine gentechnisch veränderten Produkte sowie ein gutes Preis-Leistungsverhältnis seien mindestens ebenso wichtig. Dass das gekaufte Produkt ohne Kinderarbeit hergestellt wurde, ist zudem der wichtigste Aspekt für die Akzeptanz eines Mehrpreises gegenüber einem konventionellen Produkt. Als nächstes kommt dann gleich die Gentechnikfreiheit. „Beim Begriff Nachhaltigkeit sind die meisten Konsumentinnen und Konsumenten heute immer noch überfordert und wissen gar nicht, was dies eigentlich bedeutet“ meinte Hamm zudem weiter. Die Gewichtung der Nachhaltigkeit wird entlang der gesamten Bio-Wertschöpfungskette zunehmen. Davon ist Hamm absolut überzeugt. Wie dies einfach und klar kommuniziert werden kann, das sei die entscheidende Frage für die Zukunft. Das Kissprinzip (Keep it simple and stupid) wäre dabei wichtig, meinte Hamm in seinem Vortrag dann noch weiter. Ist Nachhaltigkeit Bestandteil der Ökowertschöpfungskette oder werden ökologische Landwirtschaft und der Konsum von Ökoprodukten zum Bestandteil einer nachhaltigen Entwicklung. Für Hamm gibt es da nur eine mögliche Antwort, wenn der Biolandbau eine positive Zukunft haben will – Der Biosektor muss nachhaltiger werden und das auch entsprechend der Kiss-Regel intensiver kommunizieren.

Markus Johann

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