- 08. April 2018
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Markus Lüthi, Präsident des Verwaltungsrates Bio Partner Schweiz AG und Bio Development AG erzählt, was er sich vom Projekt «Renaissance» erhofft.
Das Projekt Renaissance von Bio Partner will die traditionellen Werte des Biohandels mit den Kundenbedürfnissen von heute und morgen in Einklang bringen. Lesen Sie im Interview von Bionetz, wie.
Bionetz (Fausta Borsani): Sie haben beim Zusammenschluss mit Somona im Januar 2018 gesagt, nun werde das Projekt «Renaissance» konkretisiert. Gerne möchten wir für unsere Mitglieder und Interessierte Näheres darüber wissen. Was bedeutet Renaissance?
Markus Lüthi: Renaissance steht für unseren Willen, innert den nächsten Jahren 70 – 100 unabhängige Biofachläden so zu unterstützen und stärken, dass der Marktanteil bei diesen Läden wieder wächst.
Die unabhängigen Läden sollen also bezüglich Standort, Marketing, Ausbildung, Administrationssysteme und dem Innenausbau beraten und gestärkt werden. Wie gehen Sie vor?
Beim Standort analysieren wir die Chancen der Lage, sowie die Wirkung des Ladens von aussen und von innen. Wir schauen dann, ob die Führung und das Verkaufspersonal gezielt auf sie zugeschnittene Weiterbildung besuchen sollten. Als Bio Partner Schweiz AG wollen wir dann in enger Zusammenarbeit mit dem Laden das Sortiment authentischer gestalten, das heisst zum Beispiel, dass wir den Ursprung auf dem Feld besser würdigen und diese Wertschätzung mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette bis zum Verkaufspunkt durchziehen. Der Wettbewerbsfähigkeit hilft diese bessere Positionierung des Produkts natürlich. Wir bieten den Bioläden zudem Marketing-Instrumente, damit sich diese wiederum besser mitteilen können (zum Beispiel Kundenkarte, Kundenzeitung oder Anlässe). Nicht zuletzt für das Backoffice suchen wir schlanke Lösungen, die das administrative Leben vereinfachen. Und wir liefern Führungszahlen, welche die strategische Ausrichtung fundiert ermöglichen. Mit diesem Leistungskatalog gehen wir auf die Läden zu. Wir passen dann die Umsetzung an die Bedürfnisse des einzelnen Ladens an.
Welche Läden kommen überhaupt in Frage?
Jeder unabhängige Biofachladen, der willens ist, seine Marktposition zu stärken.
Wie sprechen Sie die Läden an?
Wir starten mit Informationsveranstaltungen in den Regionen. Am 26. März fand in der Wärchbrogg in Luzern bereits die erste regionale Infoveranstaltung zu Renaissance statt. Diese brachte 34 Ladenvertretende mit 9 Mitarbeitenden von Bio Partner und Somona in anregenden Gesprächen zusammen.
Wie lange dauert eine solche Beratung?
Innert wenigen Stunden sollte schon klar werden, ob wir einen gemeinsamen Weg gehen. Die Umsetzung ist dann an die individuelle Planung des Ladens gebunden.
Haben Sie schon Erfahrungen bei dieser Beratung?
Wir haben die notwendigen Grundkompetenzen. Im Verbund Bio Development AG verfügen wir über einschlägige Erfahrungen in Italien.
In was müssen die Läden investieren?
In das was notwendig ist, um die Wettbewerbsposition wesentlich und nachhaltig zu erhöhen. Zudem bringen wir gleich einen Finanzierungspartner mit: die CoOpera Beteiligungen AG .
Wie hoch ist das Investment?
Da gibt es keine Regel. So viel wie nötig, um wettbewerbsstark zu sein. Und nicht mehr als wirtschaftlich tragbar.
Und wann kommt der Return of Investment?
Das ergibt der Plan je nach Vorhaben. Ich erwähne hier mal einen Richtwert von 5 Jahren.
Wann sind am Markt erste sichtbare Resultate von Renaissance zu erwarten?
Ich hoffe sehr bald und sehr schnell. Es hängt von der Bereitschaft der unabhängigen Läden ab. Innert 5 Jahren sollen 100 Läden stark positioniert sein.
Teilen sie Bionetz im Mitgliederforum mit, was Sie sich vom Projekt «Renaissance» erhoffen.