Riesige Monokulturen und Waldplantagen verwandeln einst vielfältige Landschaften in Landstriche, in denen nur einzelne Pflanzenarten gedeihen. Das hat laut neuen Forschungsergebnissen negative Auswirkungen auf unseren Wasserkreislauf und bedroht unser Ernährunssystem.

forest 5115937 1280Monokulturen - auch im Wald - gefährden die Ressource Wasser. Bild: Pixabay

Eine neue Studie, das von Forscher*innen, die Wasser-Systeme untersuchen, veröffentlicht wurde, fordert uns alle auf, die Wasser-Vegetations-Beziehungen mehr zu berücksichtigen. «Wir müssen Wälder und landwirtschaftliche Systeme fördern, die eine Vielfalt an Pflanzen beherbergen. Das ist unerlässlich, wenn wir der endlichen Erdressource Wasser Sorge tragen wollen», so Professor David Hannah, Mitverfasser des Papiers und Professor für Wasserwissenschaften an der Universität Birmingham.

Böden versauern und versalzen

Die Autoren des Papiers argumentieren, dass eine Änderung der Landnutzung zwar gut gemeint sein kann - sei es, um die Kohlenstoffbindung zu erhöhen oder den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken -, dass sie jedoch unbeabsichtigte Folgen haben kann, die sich auf den Wasserkreislauf negativ auswirken. Wenn Feuchtgebiete etwa durch Monokulturen ersetzt werden, nehmen Häufigkeit und Schwere von Überschwemmungen und Dürren zu. Ausserdem findet eine Verschlechterung der Wasserqualität statt. Die Zunahme von Maismonokulturen zur Herstellung von Ethanol und Biodiesel in den Vereinigten Staaten vergrössert zum Beispiel die Nitratverunreinigung des Grundwassers. Und Baumplantagen, die zur Deckung des Holzbedarfs angebaut werden, bedrohen Flussläufe, sodass wichtige Wasserressourcen versiegen, die Böden sauer oder versalzt werden und die Wälder eine erhöhte Brandanfälligkeit aufweisen.

Pflanzenvielfalt ergibt ein widerstandsfähigeres System

Im Gegensatz dazu beherbergt ein vielfältiger Wald Bäume und Pflanzen mit unterschiedlichen Strukturen, sowohl über als auch unter der Erde, was zu einem robusten, natürlichen Gebilde führt. Delphis Levia, Mit-Autorin von der Universität von Delaware, erklärte: «Denken Sie an Bodenfeuchtigkeit und Wurzeltiefe. Wenn es eine Vielzahl von verschiedenen Baumarten gibt, dann wurzeln manche flach, manche mittelhoch und manche tief. Das bedeutet, dass einigen Waldarten viel mehr Bodenfeuchtigkeit zur Verfügung steht als anderen. Wenn Sie sich jedoch in einer Monokultur befinden, wie es bei vielen Grundnahrungsmitteln der Fall ist, sind die Wurzeltiefen gleich. Sie dringen nicht in unterschiedlichem Höhen in den Boden ein wie die natürliche Vegetation in Wäldern. Daher sind sie anfälliger für Dürren.»

 

Studie: Levia et al (2020). ‘Homogenization of the terrestrial water cycle’. Nature Geosciences

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