- 27. Februar 2015
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Ein neues Punktesystem für Landwirte zeigt, welche Wirkung im Einzelfall ihr Engagement für Biodiversität auf Pflanzen, Insekten und Vögeln haben kann. Das Messsystem wurde von der Vogelwarte Sempach und dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau entwickelt.
Das Punktesystem erlaube es jedem Landwirt, seine Leistung für die Biodiversität abschätzen zu können, ohne selbst alle Tiere und Pflanzen zählen zu müssen, heisst es in einer Mitteilung der Vogelwarte vom Donnerstag. Für die Bewertung erhalten alle Einzelmassnahmen und Förderflächen je nach Typ und Lage eine bestimmte Anzahl Punkte. Eine Forschergruppe habe belegen können, dass mit zunehmender Gesamtpunktezahl auch mehr Pflanzen- und Tierarten auf einem Landwirtschaftsbetrieb leben würden, heisst es in der Mitteilung.
Die Forschenden analysierten in den Jahren 2009, 2011 und 2013 total 133 Bauernbetriebe im Schweizer Mittelland. Dabei fanden sie insgesamt 773 Pflanzen-, 33 Heuschrecken-, 69 Schmetterlings- und 103 Vogelarten vor. Im Durchschnitt beheimatete jeder Betrieb rund 152 Pflanzen-, 9 Heuschrecken-, 18 Schmetterlings- und 23 Vogelarten.
Mehr Beratung sowie Aus- und Weiterbildung
Wegen intensiver und einseitig auf die Produktion von Nahrungsmitteln ausgelegten landwirtschaftlichen Nutzung von Äckern, Wiesen, Weiden und Obstgärten sei die Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten vielerorts rückläufig. Wie sich Massnahmen von Landwirten auf Produktions- und Förderflächen zugunsten von Tieren und Pflanzen auswirkten, sei bisher wenig bekannt gewesen, schreibt die Vogelwarte.
Die Forscher und Berater fordern gemäss Mitteilung im Bereich der Beratung von Bauernbetrieben ein verstärktes Engagement der Kantone und eine bessere Berücksichtigung des Themas in der Aus- und Weiterbildung der Landwirte.
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