- 16. Dezember 2015
- Nachrichten | Branchen-News
Im Februar 2016 gibt die Biofach einmal mehr einen umfassenden Einblick in die globale Bio-Vielfalt. Zudem steht an der Weltleitmesse der Bio-Lebensmittel die Zukunft des Handels im Fokus. Mit spannenden Ansätzen, wie den künftigen Herausforderungen zu begegnen sind, warten das deutsche Markforschungsinstitut rheingold Köln und das Zürcher Gottlieb Duttweiler Institut auf.
biofach - Erneut öffnet die Biofach vom 10. bis 13. Februar 2016 ihre Tore. Einmal mehr mit über 2400 Ausstellern – 200 davon auf der Vivaness, der Internationalen Fachmesse für Naturkosmetik, die 2016 ihr 10-Jahr-Jubiläum feiert. Thema an den Rahmenveranstaltungen rund um die Biofach ist auch die Zukunft des Handels. Denn im Bio-Markt werden die Weichen für die Zukunft neu gestellt. Bio ist längst keine Nische mehr, was auch der Erfolg von Alnatura beweist. Der Weg von Bio in den Mainstream stellt den Fachhandel vor neue Herausforderungen. Diesen sei mit Emotion, Romance und digitaler Vernetzung zu begegnen, raten das Markforschungsinstitut rheingold Köln und das Zürcher Gottlieb Duttweiler Institut.
Abwehrschirm gegen schlechte Gefühle
Zur Frage, was die Konsument/-innen suchen, liefert Heinz Grüne vom Marktforschungsinstitut rheingold, Köln interessante Ansätze. Die Verbraucher seien auf der Suche nach individuellen Handlungsmöglichkeiten für ihren Abwehrschirm gegen schlechte Gefühle. «Bio ist eine Option, um sich etwas Gutes zu tun», so Grüne. «Die Menschen leiden an der Komplexität der Welt und verlieren zunehmend den Glauben an Instanzen». Der Kunde kompensiere diese negativen Gefühle auch über den Konsum. Hierbei komme Bio ins Spiel: Beim Griff nach Bio suchten die Konsument/-innen auch «ein gutes Gefühl». In der emotionalen Kundenansprache diagnostiziert Grüne darum viel Potenzial im Fachhandel. «Werbung für Bio muss Herz oder Bauch treffen», sagt Grüne weiter und rät dem Fachhandel, hier seine Möglichkeiten besser auszuschöpfen. Schließlich biete der Bio-Handel als einziger Vertriebskanal 100 Prozent Bio und sei damit auf der Vertrauensseite sehr gut aufgestellt: «Vertrauen ist die neue Währung für die Kunden».
Die Foodbranche braucht Romance ...
Neue Zukunftsstrategien für Bio verortet Bettina Höchli vom Zürcher Gottlieb Duttweiler Institut zudem zwischen Romantik und Technik: «Bislang war die Food-Branche auf Science fokussiert, nun erfolgt ein Trend zu Romance». Der Verbraucher suche in den Märkten nach Inspiration. Mit Konzepten wie Regio, Bio, Handmade oder Manufaktur avanciere das Thema Essen für die Verbraucher zum Statussymbol. Beim physischen Einkauf vor Ort erwarte der Kunde zudem eine «seelische und körperliche Regeneration». Neue Verkaufskonzepte für Lebensmittel wie Street-Food-Märkte und -Festivals werden dieser Sehnsucht der Verbraucher gerecht, so Höchli. Die Kreuzberger Markhalle Neun beispielsweise in Berlin entwickelte sich zu einem Zentrum für Ess- und Trinkkultur. Den Initiatoren geht es um die Zukunft von Lebensstil und Essen mit einer Rückbesinnung auf bäuerliche Landwirtschaft und handwerkliche Lebensmittelproduktion, die auf regionale und ökologische Produzenten setzt.
... und dringend mehr digitale Vernetzung
Neben der Rückkehr zu den Wurzeln hat Höchli zugleich in der digitalen Vernetzung weitere Wachstumschancen für Bio ausgemacht. Viele junge Startups, die ihre Wurzeln eher in der IT-Welt hätten, machten etablierten Anbietern des Lebensmittelsektors Konkurrenz. Die Investments von Capital-Venture-Firmen in diese Segmente seien in den vergangenen zwei Jahren geradezu explodiert. Inzwischen investiert auch die Food-Branche gezielt in IT-Startups, speziell im Online-Markt. Im Bio-Handel vermisst Höchli bislang die IT-Verknüpfung, Service und Lieferdienste müssten hier aus ihrer Sicht weiter ausgebaut werden.
Mitgliederreise an die Biofach 2016
bionetz.ch organisiert für seine Mitglieder eine Reise an 2016er Ausgabe der Biofach. Die Anmeldung läuft noch bis am 18. Dezember per E-Mail an m.johann@bionetz.ch
Link zur Agenda/Ausschreibung Biofach-Mitgliederreise