- 13. Januar 2020
- Nachrichten | Branchen-News
Die GegnerInnen der Trinkwasserinitiative behaupten, dass bei Annahme derselben mehr Lebensmittel importiert würden. Das könnte zwar sein, obwohl es schwierig ist solche Prognosen zu machen. Fakt aber ist: Die Schweizer Landwirtschaft würde mehr Unabhängigkeit vom Ausland erlangen.
Fausta Borsani//Die Schweizer Landwirtschaft ist heute sehr stark von Betriebsmittel-Importen abhängig. So werden Futtermittel, Pestizide, Dünger, Erdöl etc. aus dem Ausland eingeführt. Wenn das plötzlich nicht mehr möglich wäre, würde die heutige Schweizer Landwirtschaft zusammenbrechen. Das ist das Gegenteil von der Ernährungssicherheit, die der Bauernverband gerne heraufbeschwört.
Schweizer Landwirtschaft ist heute hoch abhängig vom Ausland
Um eine Nahrungsmittelkalorie zu produzieren, importiert die Schweizer Landwirtschaft heute zwei Kalorien in Form von Erdöl aus dem Ausland. Die Schweizer Nahrungsmittelproduktion ist zudem hoch-abhängig von importierten Düngern, Futtermitteln, Pestiziden und Tier-Arzneimitteln. Wenn die Direktzahlungen nur an Betriebe ausgezahlt werden, die ohne Pestizide und importierten Futtermittel produzieren, so wie das die Trinkwasserinitiative verlangt, reduziert sich die Auslandsabhängigkeit massiv. Zudem: Qualität wird wichtiger als Quantität, was der heute gängigen Überproduktion, bei der 30% der Nahrungsmittel zwischen Acker und Teller vernichtet werden, entgegenwirkt.
Wir können uns ökologisch produzierte Lebensmittel leisten
Wenn weniger Lebensmittel vernichtet werden und zudem auch viel weniger Fleisch gegessen wird, was für unsere Gesundheit und das Klima nötig ist, dann muss nicht mehr als heute importiert werden. Dafür können wir uns auch Import-Lebensmittel mit hoher ökologischer und Tierwohl-Qualität leisten. Und wenn die zukünftigen Subventionen nach dem Willen der Trinkwasserinitiative eine nachhaltige Produktion stützen statt wie heute eine kostenintensive und umweltschädigende Produktion, dann werden die Inlandpreise für nachhaltig produzierte Lebensmittel nicht steigen, im Gegenteil: sie werden für alle erschwinglich.