- 02. September 2021
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Eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL von 2021 zeigt, dass bei 9 % der Bioprodukte auf dem Schweizer Markt Pestizidrückstände gefunden wurden. Bei den konventionellen Lebensmittel wurden die WissenschaftlerInnen bei 60 % fündig. Der Pestizidgehalt biologischer Produkte war durchschnittlich 35 mal tiefer als bei konventionellen Lebensmitteln.
Der Biolandbau setzt nur natürliche Substanzen zum Pflanzenschutz ein. Im Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft werden keine chemisch‐synthetischen Pestizide auf Biofeldern angewendet. Folglich haben viele KonsumentInnen die Erwartung, dass sich in Bioprodukten auch keine Rückstände von solchen, chemisch‐synthetischen Pestiziden finden. Dies stimmt leider nicht ganz.
Dank der Entwicklung von immer exakteren analytischen Methoden, können auch auf Bioprodukten manchmal Spuren von chemisch‐synthetischen Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen werden. Eine Studie des Forschungsinstituts für biologischen Landbau FiBL kommt zum Schluss: Auch Schweizer Bio-Produkte sind mit Pestizidrückständen verschmutzt – allerdings weit weniger als konventionelle: 9 Prozent der Bio-Lebensmittel sind belastet, bei konventionellen Produkten sind es hingegen 60 Prozent. Bio-Produkte enthalten zudem viel geringere Mengen an Giften: im Durchschnitt 35 Mal weniger.
Etwa 50 Prozent der konventionellen Blattsalate und 45 Prozent des konventionellen Kernobstes weisen Rückstände von mehr als einem Pestizid auf. Im Vergleich dazu sind Mehrfachbelastungen auf biologischen Produkten in weniger als 1 Prozent aller Proben vorhanden. In 5 Prozent der gefundenen Pestizide in Bio-Produkten handelt es sich um beständige Stoffe wie das Insektizid DDT. Diese Gifte kommen immer noch in vielen Böden vor, obwohl sie seit über 40 Jahren verboten sind.
55 Prozent der Rückstände auf Bio-Lebensmitteln sind synthetische Pestizide und stammen aus der konventionellen Landwirtschaft. Die Verfrachtung von Pestiziden während der Anwendung in der konventionellen Landwirtschaft, die sogenannte Abdrift, ist eine häufige Ursache für Rückstände auf Biolebensmitteln. Eine weitere Ursache ist die indirekte Kontamination von Bioprodukten während der Verarbeitung oder Lagerung. Der unerlaubte Einsatz von Pestiziden ist sehr selten Grund für Rückstände auf Bioprodukten und in den allermeisten Fällen gelangen Rückstände unbeabsichtigt auf ein Bioprodukt.
FiBL-Studie "Pestizidrückstände auf Biolebensmitteln - Untersuchungen in der Schweiz und Europa“