- 06. Dezember 2022
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In einer neuen Studie hat die Organisation Vision Landwirtschaft Zahlen berechnen lassen, mit wieviel Geld direkt oder indirekt der Bund verschiedene Ernährungsstile, von vegan bis «fleischbetont», unterstützt. Das Ergebnis zeigt: der Bund behindert mit seiner Förderung eine ökologische Ernährungsweise.
Die Studie «Indirekte Kosten unterschiedlicher Ernährungsstile in der Schweiz» untersucht sieben Ernährungsstile, die sich in Konsummengen von 34 Produktkategorien unterscheiden. Die Berechnungen basieren auf Ökobilanzdaten der Produkte und dem Vollkostenansatz von Vision Landwirtschaft.
Fazit der Studie: Die Nahrungsmittel der verschiedenen Ernährungsstile werden vom Bund sehr ungleich gefördert. Im Durchschnitt beträgt die Stützung rund 1100 Franken pro Person und Jahr. Die Nahrungsmittel des Ernährungsstils «vegan» werden pro Person und Jahr aber mit nur rund 500 Franken gestützt. In die Nahrungsmittel der Ernährungsstile «proteinbetont» und «fleischbetont» fliessen pro Person und Jahr rund 1500 Franken. Die Beiträge für die weiteren Ernährungsstile, wie «flexitarisch» liegen dazwischen. Die protein- und fleischbetonten Ernährungsstile werden bevorzugt.
Die Ungleichbehandlung der Ernährungsstile ist schon für sich genommen problematisch. Sie geht zudem in eine Richtung, die den Übergang zu einer nachhaltigen Ernährung behindert. Mit den Beiträgen an die Tierproduktion (rund 2,5 Milliarden Franken jährlich), darunter rund 300 Millionen für Tierwohl und weitere Millionen für die Werbung für «Schweizer Fleisch», unterstützt der Bund den Konsum hochwertiger tierischer Nahrungsmittel nicht nur finanziell, sondern auch psychologisch und moralisch. Aufgrund bekannter ökonomischer und psychologischer Zusammenhänge ist davon auszugehen, dass die Beiträge des Bundes den Konsum tierischer Nahrungsmittel in der Schweiz erhöhen und den Übergang zu einer nachhaltigen Ernährung behindern.
Quelle: Indirekte Kosten unterschiedlicher Ernährungsstile in der Schweiz