Eröffnet im 1988 an der Zentralstrasse 18 in Uster, gehört der Bioladen Öpfelbaum zu den beliebten Bio-Einkaufsangeboten in Uster. Der Laden wurde in den vergangenen Jahren mehrmals als bestes Biofachgeschäft ausgezeichnet und hat sich einen festen Platz im Herz der UstermerInnen gesichert. Das zeigte sich auch als 30 Freiwillige halfen, «ihren Öpfelbaum» für den bevorstehenden Umzug fit zu machen.

Neuer Oepfi in der Nähevom StadthausZentraler, grösser und schöner - der neue Bioladen Öpfelbaum. Bild: Bionetz
Fausta Borsani//Es ist nunmehr eine Frage von Tagen bis der Öpfelbaum nach 31 Jahren an die Braschlergasse beim Stadthaus zieht. «Der neue Laden ist zentraler, grösser, schöner», freut sich Sonja Rütimann, Verwaltungsrats-präsidentin der Öpfelbaum AG Uster. «Und endlich können wir unsere Vision umsetzen, einen Marktplatz mit Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen». Der Bioladen Öpfelbaum hat als erster Laden Gebrauch gemacht von vielen Angeboten, die Bio Partner im Rahmen des «Renaissance-Konzepts» erarbeitet hat (siehe auch Interview mit Manuela Kägi unten). Das Ergebnis: Ein neues Ladenkonzept mit Bistro und Take-Away, Raum für Pop-Up-Angebote, mehr Frische, mehr Fleisch, mehr Genuss. Bio, fein, regional und innovativ.

Markus orchestriertMarkus Schmid (Mitte) koordiniert die vielen HelferInnen für den Umzug. Bild: Bionetz

Degus, Pop-Ups, Feste

Dank den verschiebbaren Regalen kann der neue Verkaufsraum nach Geschäftsschluss für verschiedene Anlässe gebucht werden: Produktepräsentationen, Degustationen oder ähnliche Events. «Auch private Veranstaltungen wie Kurse haben im neuen Laden Platz, sowie Sachen, die wir heute noch nicht gedacht haben, aber ausprobiert werden wollen», lacht Verwaltungsratsmitglied Angelica Peterlechner, während es rundum hämmert und bohrt. Ein paar Dutzend Menschen jeden Alters bauen die Regale ab, putzen, setzen ausgeliehene Provisorien ein und machen vorwärts für den Umzug. Eine schier unüberblickbare Aufgabe, meisterhaft dirigiert von Markus Schmid, die gute Seele und heutiger Geschäftsführer des Öpfelbaums. Er wird an die Braschlergasse mitziehen und den Kundenbereich im neuen Laden leiten. Die Gesamtleitung übernimmt neu Ursula Fawer. «Sie bringt nicht nur viel mit, sie passt hervorragend zum Team und ist die richtige Person fürs neue Konzept», so Sonja Rütimann. Ursula Fawer wird die neue Markthalle mit frischen, genussvollen, lebendigen Ideen füllen, ist der gesamte Verwaltungsrat der Öpfelbaum AG überzeugt.

UrsulaUrsula Fawer (rechts) ist neue Geschäftsführerin der neuen «Markthalle» Öpfelbaum. Bild: Bionetz

Breite Unterstützung

Der «Öpfi», wie ihn liebevoll die StammkundInnen nennen, hat viel Unterstützung erfahren: Die Eigenkapitalbasis der Aktiengesellschaft wurde durch einen Kapitalschnitt und den Verkauf neuer Aktien erhöht, damit der Laden auf gesunden finanziellen Füssen stehen kann. So sind 138'000 Franken Eigenkapital geschaffen worden. Sonja Rütimann erklärt: «Bedingt durch die eher schlechten Jahre 2017 bis 2018 wurden die Reserven praktisch aufgebraucht, für einen Neustart brauchte die AG neues Kapital.» Nebst 120 alten Aktionären sind 40 neue hinzugewonnen worden. Die Pensionskasse CoOpera konnte zum Beispiel dazu gewonnen werden, sowohl mit einem Darlehen für den Umbau wie auch für den Kauf von Aktien.

Der neue Öpfelbaum ist wie der alte Garant für Nähe, Regionalität, biologische Produktion und den direkten Bezug zu den ProduzentInnen. Der schönere und breitere Öpfelbaum will Anteil haben am Zuwachs des nachhaltigen Marktes und bis 2021 wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Zeichen sind gut, denn soviel Nähe und Identifikation kann kein Grossverteiler bieten – es bleibt «mein Öpfi» halt.

sonjaSonja Rütimann, Verwaltungsratspräsidentin der Öpfelbaum AG hilft mit Bianca Battaglia vom Öpfelbaum-Team Regale ausräumen. Bild: Bionetz

Interview mit Manuela Kägi, Leiterin Handel & Gastronomie und Mitglied der Geschäftsleitung bei Bio Partner Schweiz AG

Sie haben 2018 mit Bio Partner Schweiz AG das Programm «Renaissance» ins Leben gerufen. Worum geht es dabei und welche Ziele werden damit verfolgt?
Wir möchten den individuellen Biofachhandel stärken. Wir streben die Zusammenarbeit mit Unternehmern an, die mit uns gemeinsam grosszügige, moderne Bioläden mit mit einer hohen Frischekompetenz realisieren wollen. Die Individualität des einzelnen Bioladens ist uns dabei ein grosses Anliegen.

Gemeinsam mit dem Bioladen «Öpfelbaum» in Uster wurde das Renaissance-Programm erstmals angewendet. Woran erkennt man das beim neuen «Öpfelbaum» besonders?
Beispielsweise am Bistroangebot. Dieses ist fester Bestandteil des Renaissance-Konzepts und wurde im Öpfelbaum umgesetzt. Auch in weitere Teile des neuen Öpfelbaums sind Ideen aus Renaissance eingeflossen. Das ganze Spektrum wird wohl erst nach und nach ersichtlich.

Wie hat Bio Partner Schweiz im Renaissance-Prozess den Öpfelbaum unterstützt?
Ich habe den Öpfelbaum als unser erstes Projekt persönlich begleitet. Gemeinsam mit dem Team des Öpfelbaums entwickelten wir das neue Geschäftsmodell und gaben eine Empfehlung für den Finanzierungsantrag ab. Bei der Konzeption der Ladenräumlichkeiten liessen wir unsere Ideen genauso einfliessen wie im Sortimentierungsprozess.

Welche Erfahrungen haben Sie im Renaissance-Prozess mit dem Öpfelbaum gemacht?
Wir sind zu einer Zeit in die Begleitung des Öpfelbaums eingestiegen, als die Konzeption von Renaissance noch in den Kinderschuhen steckte. In wenigen Monaten lernten wir vieles dazu. Daraus resultierten beispielsweise ein Marketing- sowie ein Ladenbauhandbuch. Davon können nun auch andere Läden profitieren.

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