- 08. März 2022
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Milch ist nicht gleich Milch. Ob man ein Glas Schweizer Bio-Knospe Milch, konventionelle- oder EU-Bio Milch trinkt, hat Auswirkungen auf die ganze Wertschöpfungskette und die Nachhaltigkeit.
Die Schweizer Bio-Milch entspricht höchsten Ansprüchen, es gelten seit anfangs 2022 neue Richtlinien.
Geschlossenen Kreisläufe
Seit anfangs Jahr sind die neuen Richtlinien in Kraft, die eine Verschärfung der Fütterung bei Wiederkäuern beinhalten. Der erlaubte Kraftfutteranteil bei Wiederkäuern wurde von 10% auf 5% gesenkt.
Dies gilt nur für die Schweizer Bio-Branche und ist um ein Vielfaches strenger als bei EU-Bio-Milch, dort sind 40% Kraftfutter erlaubt. Zudem muss in der Schweiz das gesamte Futter für Wiederkäuer zu 100% Schweizer Knospe Futter sein. Der Import von Kraftfutter war Bio Suisse als Bio-Verband schon lange ein Dorn im Auge. Der Abstand von Bio zu konventioneller Milch ist mit diesen neuen Richtlinien deutlich grösser geworden.
Besserer Preis
Durch den geringen Anteil an Kraftfutter werden die Kühe auch etwas weniger Milch geben. Zusammen mit der Branche konnten wir den Preis für die Produzentenschaft für Bio-Milch um 4 Rappen für Silomilch und 5 Rappen für silofreie Milch erhöhen. Der höhere ProduzentInnenpreis ist eine Kompensation und eine Wertschätzung für den Mehraufwand bei gleichzeitig verminderter Milchleistung.
Je nach Betrieb sind die Auswirkungen der neuen Richtlinien unterschiedlich gross. Standort, Topografie und Betriebsstrategie beeinflussen die Fütterung der Kühe. Die Nachfrage und das Angebot sind zurzeit ausgeglichen. Eventuell führen die verschärften Richtlinien dazu, dass weniger Höfe auf Bio umstellen werden, da die Schweizer Bio-Milchproduktion anspruchsvoller geworden ist.
Quelle: Schweizer Bio-Milch