Es begann vor fünfzig Jahren mit neun Männern und ihrem starken Willen, die Biolandwirtschaft voranzubringen. Heute blickt die Genossenschaft Biofarm zuversichtlich in die Zukunft und sucht weitere GenossenschaftlerInnen.

Familie Zimmermann 2020 Bohnen bionetzFamilie Zimmermann im Bohnenfeld. Bild: Biofarm

«Unsere GenossenschaftlerInnen sagen Ja zur bäuerlichen Biofarm Genossenschaft und geben uns immer wieder den Kick, Brücke zu sein zwischen den Bio-ProduzentInnen und den Menschen, die unsere Lebensmittel essen», sagt Hans-Ulrich Held, Präsident und Vorsitzender der Geschäftsleitung von Biofarm. Die statutarische Aufgabe, den Biolandbau zu fördern und auszuweiten sei aktuell wie eh und je. «Und um sie zu erfüllen, werden wir weiterwachsen», erklärt Held. «Wir haben uns in den letzten Jahren über die Zukunft der Biofarm sehr viele Gedanken gemacht», erzählt er. Dabei stellte sich die Genossenschaft grundsätzliche Fragen.

Idealismus und ein bisschen Sturheit

Die Geschichte der Biofarm-Genossenschaft erzählt vom Idealismus, dem zähem Ringen, der Hartnäckigkeit, ja sogar der Sturheit der Gründer und derjenigen Frauen und Männern, die danach dazukamen. Anstelle von Abflammgeräten als Alternative zur chemischen Unkrautvernichtung und Getreidemühlen, die Verkaufsschlager der 1970er Jahren, bietet Biofarm heute rund 200 biologisch produzierte Lebensmittel unter der Eigenmarke Biofarm. Und ist, zusammen mit der Bio Partner Schweiz AG, der drittgrösste Player auf dem Biomarkt.

Bertrand Wuthrich bionetzBertrand Wuthrich im Haferfeld. Bild: Biofarm

Abpacken und erfolgreich vermarkten

Mit 46 MitarbeiterInnen verteilt auf 26 Vollzeitstellen verarbeitet Biofarm, was rund 600 ProduzentInnen in der Schweiz und wenige im nahen Ausland vom Acker ernten. Das heisst vor allem abpacken: Getreide, Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte und Nüsse kommen in die Verkaufspackungen. Darüber hinaus ist Biofarm für Logistik und das Marketing zuständig. Die Genossenschaft bedient in erster Linie den Biofachhandel mit seiner Marke. Dann den Grosshandel mit Rohstoffen. Und das erfolgreich. So erfolgreich, dass der traditionsreiche Standort in Kleindietwil zu klein ist. Mutig hat die Biofarm-Leitung darum beschlossen, umzuziehen und in Huttwil (BE) eine neue Bleibe zu bauen.

Gute MitarbeiterInnen und gute Produkte

Dank guter Produkte sei die Biofarm gewachsen, sagt Hans-Ulrich Held, vor allem sind die eiweisshaltigen, wie Bohnen, Linsen oder Kichererbsen, sehr gefragt. «Und wir sind erfolgreich vor allem dank guter MitarbeiterInnen, die das Ganze tragen», fügt er hinzu. Die Biofarm habe von Corona profitiert, weil die Menschen vermehrt zuhause selbst gekocht und stärker auf Bio und gesunde Rohstoffe geachtet hätten. Die heutige junge Klima-Generation greife lieber zu Bio, wenn sie die Wahl haben und sich nicht ausser Haus verpflegen müsse, erzählt der Präsident und Geschäftsleiter, der selbst einen Bio-Hof in dritter Generation führt. Auf die Führungskultur angesprochen, betont Held die Wichtigkeit von Ehefrau und Sohn auf dem Hof, welche ihm den Rücken freihalten, die gute Zusammenarbeit mit dem Biofarm-Team und der vier weiteren GeschäftsleitungspartnerInnen. (s. Kasten). «Die meisten Entscheide werden in den jeweiligen Bereichen oder innerhalb der Geschäftsleitung getroffen». Die GenossenschaftlerInnen seien für ganz grundsätzliche Entscheide zuständig, wie zum Beispiel den Umzug nach Huttwil.

Erneutes Wachstum

Und was kommt? «Wir setzen mit unseren ProduzentInnen vermehrt auf Schweizer-Produkte wie Kichererbsen, Linsen und Bohnen», sagt Held, denn die Nachfrage nach Pflanzenprotein steige. «Aber auch Ölsaaten, spezielle oder vergessene Ackerkulturen wollen wir fördern, denn eine Vielfallt auf den Bioäckern ist uns eine Herzensangelegenheit.», fügt er hinzu. Hans-Ulrich Held geht für das Jahr 2023 von einem erneuten Wachstum aus, denn: «Die Bedrohung durch den Klimawandel ist im Bewusstsein der Menschen gerückt und pflanzlichen Lebensmittel von Schweizer Bio-LandwirtInnen sind Teil der Lösung», wie er betont.

Stillife Bohnen bionetzBohnen sind in! Bild: Biofarm

Biofarm Genossenschaft, Beim Bahnhof, 4936 Kleindietwil, Telefon +41 62 957 80 50, info@biofarm.ch.

Zum Webshop der Biofarm

Geschäftsleitungsmitglieder: Hans-Ulrich Geld, Vorsitz der Geschäftsleitung; Brigit Brunner, Leiterin Marketing und Verkauf; Ruth Schüpbach, Leiterin Finanz- und Rechnungswesen; Hans-Georg Kessler, Leiter Landwirtschaft; Christian Jeremias, Leiter Lager und Qualitätssicherung.
Umsatz 2021: ca. 21,5 Mio CHF
GenossenschaflerInnen: 800

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Rezept: Der Bohnen-Mais Pies

Ein Jubiläumsfilm, der es in sich hat - mit Spannung vom Feld bis auf den Teller.

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