- 03. März 2013
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Vor über 50 Jahren verabschiedete das Schweizer Volk den Verfassungsartikel zum Natur- und Heimatschutz. Die Wirkungsbilanz des Volksentscheids ist gemischt. Unbestritten ist jedoch, dass die damalige Idee, natürliche und kulturelle Werte in einem einzigen Artikel zu würdigen, noch heute als zukunftsweisend gelten kann.
Bundesrat und Kulturminister Alain Berset unterstrich diese Aussage: «Wir stehen heute an einem Punkt, an dem klar geworden ist: Das Primat des Wirtschaftlichen schafft keine nachhaltigen Lösungen. Wer die Gesellschaft und ihre kulturelle Befindlichkeit vergisst, tut dies auf eigene Gefahr. Wer aber das kulturelle Erbe als identitätsstiftend begreift, wird auch den Wert der natürlichen Ressourcen erkennen.»
ökologischer Imperativ - Anleitung zum "Jetzt-Handeln"
Sloterdijk und Steiner, zwei weltbekannte Redner Peter Sloterdijk, einer der bedeutendsten Philosophen unserer Zeit, äusserte sich zum ökologischen Imperativ. Er betonte, dass die ökologischen Probleme nicht vom Individuum gelöst werden können, sondern nur durch übergeordnete gesellschaftliche Strukturen. SRG-Generaldirektor Roger de Weck sprach über die Verantwortung der Medien beim anstehenden Wertewandel: «Die Medien sind Kinder der Aufklärung. Das heisst, sie sind der Vernunft verpflichtet in einer Zeit reiner Emotionen. Vernunft bedeutet, über den Tag hinaus zu denken: Nicht nur Ereignisse zu feiern, sondern nachhaltig Entwicklungen zu verfolgen.»
Aus dem globalen Blickwinkel verwies Achim Steiner, der Generaldirektor des UNO-Umweltprogramms, auf mögliche Wege, die Interessen der verschiedenen gesellschaftlichen Akteure zusammenzubringen. Nationalratspräsidentin Maya Graf stellte sich den kritischen Fragen von Lucie Rosset, die als Schweizer Jugenddelegierte am Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro teilgenommen hatte.
Lösungsvorschläge und Forderungen in 20 Workshops zu Schlüsselthemen
In einer Diskussionsrunde stellte sich Suzanne Thoma als CEO der Bernischen Kraftwerke BKW zusammen mit drei anderen Frauen aus der Wirtschaft den Fragen nach Werten und Verantwortung. In den 20 Workshops, moderiert von Bundesämtern, führenden Nachhaltigkeitsorganisationen und Unternehmen, diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konkrete Lösungsvorschläge. Sie formulierten ihre Forderungen zu Themen wie «Globale Nachhaltigkeit – nationale Politik und internationale Zusammenarbeit» oder «Die Kunst als Retter des ökologischen Diskurses».
Quelle und weitere Informationen und Dokumentationen: NATUR
Teile des Kongresses wurden als Online-Videos aufgezeichnet.