FiBL-Langzeitversuch zeigt: Biobaumwolle konkurrenzfähig mit Gentech
Biobaumwolle liefert zwar weniger Ertrag als gentechnisch veränderte Baumwolle, aber die tieferen Produktionskosten machen die biologische Baumwollproduktion dennoch rentabel. Das Ergebnis hängt jedoch stark von den Umweltbedingungen ab, namentlich vom Wetter. Dies geht aus einem Langzeitversuch in Indien hervor, der von einem Expertenteam des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) und der lokalen Bauernvereinigung bioRe Association durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Studie sind jetzt in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht worden.

14 Prozent tiefere Erträge, 38 Prozent tiefere Produktionskosten
Der Langzeitversuch in Indien hat ergeben, dass biologische Baumwollproduktion trotz tieferem Ertrag rentabel sein kann. In der Beobachtungsperiode 2007 – 2010 waren die Erträge der Biobaumwolle im Durchschnitt 14 Prozent tiefer als bei der konventionellen Baumwolle. Ökonomisch betrachtet schnitten die biologischen und konventionellen Systeme aber gleich gut ab: biologische Landwirte haben nach Abzug der 38 Prozent tieferen Produktionskosten gleich viel in der Tasche wie ihre konventionellen Kollegen. Somit kann Biobaumwolle mit weniger Kapital produziert werden, was die Abhängigkeit von Krediten und die Gefahr von Schulden reduzieren kann.
Baumwolle wird aber nicht jedes Jahr auf der gleichen Fläche angebaut, denn für die nachhaltige Produktion braucht es eine gesunde Fruchtfolge. Im Jahr nach der Baumwolle werden Soja und Weizen angebaut. Die Resultate zeigen, dass die Erträge von Soja und Weizen in den biologischen Produktionssystemen zwar 7 und 15 Prozent tiefer waren, aber die um 66 und 49 Prozent tieferen Produktionskosten führten zu vergleichbarer (Weizen) oder sogar leicht höherer (Soja) Rentabilität pro Fläche in den Biosystemen.
Zusammenschluss der Produzenten ist wichtig
Agrarsystem-Forscher Christian Andres vom FiBL wertet die Erkenntnisse der Auswertung als positiven Beitrag zur Weiterentwicklung des biologischen Baumwollanbaus in Indien. „Da die Baumwollproduktion sehr intensiv ist, waren die leicht tieferen Erträge in den biologischen Systemen für uns keine Überraschung. Es gibt aber nur wenige Daten zur Rentabilität der biologischen Baumwollproduktion. Die Studie unterstreicht die Wichtigkeit von Institutionen wie bioRe, welche als Dachverband der Bauern fungiert. bioRe organisiert die Zertifizierung und die Beratung der Bauern, kauft deren Baumwolle mit einem Aufpreis von 15 Prozent auf den konventionellen Marktpreis und kümmert sich um die Verarbeitung und den Export“, sagt Andres.
Das Projekt Systemvergleiche in den Tropen (SysCom)
Diese Studie wurde im Rahmen des Projektes zu Systemvergleichen in den Tropen („Systems Comparison in the Tropics“, SysCom) durchgeführt, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), dem Liechtensteinischen Entwicklungsdienst (LED), dem Coop Fonds für Nachhaltigkeit und der Biovision Stiftung für ökologische Entwicklung finanziert wird. Neben Indien sind Bolivien und Kenia weitere Projektstandorte. Ziel des Systemvergleichs ist es nicht nur, solide Daten über den Nutzen des Biolandbaus in den Tropen zu erarbeiten, sondern auch den oft ideologisch geführten Diskurs über seine Wirksamkeit mit Hilfe von wissenschaftlichen Grundlagen zu versachlichen.Biobaumwolle liefert zwar weniger Ertrag als gentechnisch veränderte Baumwolle, aber die tieferen Produktionskosten machen die biologische Baumwollproduktion dennoch rentabel. Das Ergebnis hängt jedoch stark von den Umweltbedingungen ab, namentlich vom Wetter. Dies geht aus einem Langzeitversuch in Indien hervor, der von einem Expertenteam des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) und der lokalen Bauernvereinigung bioRe Association durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Studie sind jetzt in der Online-Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht worden.

14 Prozent tiefere Erträge, 38 Prozent tiefere Produktionskosten
Der Langzeitversuch in Indien hat ergeben, dass biologische Baumwollproduktion trotz tieferem Ertrag rentabel sein kann. In der Beobachtungsperiode 2007 – 2010 waren die Erträge der Biobaumwolle im Durchschnitt 14 Prozent tiefer als bei der konventionellen Baumwolle. Ökonomisch betrachtet schnitten die biologischen und konventionellen Systeme aber gleich gut ab: biologische Landwirte haben nach Abzug der 38 Prozent tieferen Produktionskosten gleich viel in der Tasche wie ihre konventionellen Kollegen. Somit kann Biobaumwolle mit weniger Kapital produziert werden, was die Abhängigkeit von Krediten und die Gefahr von Schulden reduzieren kann.
Baumwolle wird aber nicht jedes Jahr auf der gleichen Fläche angebaut, denn für die nachhaltige Produktion braucht es eine gesunde Fruchtfolge. Im Jahr nach der Baumwolle werden Soja und Weizen angebaut. Die Resultate zeigen, dass die Erträge von Soja und Weizen in den biologischen Produktionssystemen zwar 7 und 15 Prozent tiefer waren, aber die um 66 und 49 Prozent tieferen Produktionskosten führten zu vergleichbarer (Weizen) oder sogar leicht höherer (Soja) Rentabilität pro Fläche in den Biosystemen.
Zusammenschluss der Produzenten ist wichtig
Agrarsystem-Forscher Christian Andres vom FiBL wertet die Erkenntnisse der Auswertung als positiven Beitrag zur Weiterentwicklung des biologischen Baumwollanbaus in Indien. „Da die Baumwollproduktion sehr intensiv ist, waren die leicht tieferen Erträge in den biologischen Systemen für uns keine Überraschung. Es gibt aber nur wenige Daten zur Rentabilität der biologischen Baumwollproduktion. Die Studie unterstreicht die Wichtigkeit von Institutionen wie bioRe, welche als Dachverband der Bauern fungiert. bioRe organisiert die Zertifizierung und die Beratung der Bauern, kauft deren Baumwolle mit einem Aufpreis von 15 Prozent auf den konventionellen Marktpreis und kümmert sich um die Verarbeitung und den Export“, sagt Andres.