- 20. Januar 2016
- Nachrichten | Branchen-News
Seit 1. Januar gilt Deklarationspflicht für das problematische Palmöl. An Originalschauplätzen in Malaysia zeigt die SRF-Sendung «Kassensturz» vom 19. Januar die Dimension der Umweltstörung für dessen Produktion. Und sie macht klar: Die Standards des Nachhaltigkeitslabels RSPO genügen noch längst nicht.
SRF - Ob Pizza, Shampoo oder Schokoriegel: Überall steckt Palmöl drin. Das weltweit wichtigste Pflanzenöl ist zwar günstig, hat aber einen hohen Preis für Mensch, Tier und Klima. In dramatischen Bildern zeigt der «Kassensturz»-Report aus Borneo die verheerenden Folgen der Regenwaldrodungen und dokumentiert den Weg des Öls.
Immerhin gilt seit 1. Januar gilt die Deklarationspflicht für das umstrittene Öl. Das heisst, wenn Palmöl in einem Lebensmittel enthalten ist, muss es als Zutat namentlich erwähnt werden. Was der interessierte Konsument nicht erfährt: Wo und unter welchen Umständen das Palmöl angebaut wurde.
RSPO-Label ist Mindeststandard
Angesichts der schwarzen Seiten der Herstellung des weltweit am meisten gebrauchten Öls verwenden mittlerweile viele Schweizer Unternehmen – so auch Migros und Coop – gemäss eigenen Angaben ausschliesslich Palmöl mit dem Label RSPO. Die Abkürzung steht für den «Roundtable on sustainable palm oil» und garantiert die nachhaltige Palmölproduktion. Dazu WWF Schweiz «Der RSPO ist ein Mindeststandard, der die Rodung von Primärwäldern und Wäldern mit hohem Naturschutzwert untersagt. Der Palmölanbau auf Torfböden untersteht Richtlinien und sollte generell vermieden werden.» Für Greenpeace Schweiz ist das Label gar ein Etikettenschwindel: «RSPO schliesst nicht aus, dass das Palmöl aus Regenwald und/oder Torfbodenzerstörung kommt.»