- 07. Februar 2018
- Nachrichten | Branchen-News
Die letzte Woche bekannt gewordene Übernahme von Somona durch Biopartner war in der Branche keine Überraschung. Der Fachhandel hat sie aufgrund der Marktentwicklungen in den letzten Monaten erwartet und sieht dabei mehr Chancen als Risiken. Wobei auch Fragen bezüglich der strategischen Ausrichtung von Bio Partner offen sind. Die LadnerInnen möchten dazu mehr Informationen.
Mit dem Zusammenschluss soll ein starkes Signal für mehr Zusammenarbeit in der Biobranche ausgesendet werden, so die Medienmitteilung. Wir haben nachgefragt.
„Das Marktwachstum bei Bioprodukten hat in den letzten Jahren vor allem im Grossverteiler stattgefunden. Wir wollen den Bio-Fachhandel wieder vorwärtsbringen, damit wir alle am wachsenden Biomarkt partizipieren können. Gemeinsam lässt sich dieses Vorhaben viel besser umsetzen“, meint Felix Hug, der Inhaber der Somona GmbH. Als erste Grosshändlerdresse für Bioprodukte in der Schweiz möchten Bio Partner/Somona den Bio-Fachhandel in Zukunft noch professioneller bedienen. Nick Haas von «Köstliches von Haas» in Baar meint dazu: «Was mich beschäftigt ist, wie es mit der guten Philosophie von Somona weitergeht? Und wird die Unterstützung durch Bio Partner jetzt zunehmen?»
Markus Lüthi, Präsident des Verwaltungsrates der Bio Partner Schweiz AG bejaht diese Frage: «Mit dem Projekt Renaissance, das jetzt weiter konkretisiert wird, sollen die unabhängigen Läden bezüglich Standort, Marketing, Ausbildung, Administrationssysteme und dem Innenausbau beraten und gestärkt werden». Felix Hug von Somona hat sich zudem verpflichtet, für mindestens 3 Jahre in der neuen Organisation mitzuarbeiten und seine Philosophie einzubringen. Es ist klar: «Natürlich wollen wir auch vom Zusammenschluss profitieren. Indem wir unsere Kunden gemeinsam mit Renaissance, stärken, schafft dies auch Vorteile bei uns», so Markus Lüthi. Ein Monopol, das macht auch Sorgen oder wie es Andreas Höhener von «Höheners - der Basler Bioladen» formuliert: «Ich sehe mehr Chancen als Risiken, dennoch ist es ein Verlust von Vielfalt und bedeutet auch mehr Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter. Wir wünschten uns seitens Bio Partner mehr transparente Informationen zu der zukünftigen Strategie wie auch zu den Besitzverhältnissen. Es sollte mehr in Richtung einer nachhaltigeren Partnerschaft gehen».
Dazu entgegnet Markus Lüthi: «Wir nehmen die Sorgen unserer Kunden ernst und können versichern, dass wir den Zusammenschluss nicht vollzogen haben, um unsere Marge zu verbessern, sondern um dem unabhängigen Bio-Fachhandel bessere Wettbewerbsmöglichkeiten zu bieten». Und fügt gleich an: «Die Aktionäre der Bio Development AG (Hauptaktionärin der Bio Partner Schweiz AG) stehen ausdrücklich dafür ein, dass alle Partner der Wertschöpfungskette die Preisberechtigung erhalten. Preiswert heisst für uns nicht tiefe Preise, sondern Preise die sich am Wert ausrichten».
Marlene Feller, Geschäftsleiterin vom Oekoladen Thun findet den Zusammenschluss eine gute Lösung: «Bio Partner ist für uns seit Jahren ein zuverlässiger Partner. Durch die Integration des Sortimentes von Somona erhoffen wir uns eine Zeitersparnis beim Bestellen. Diese Zeit möchten wir gezielt für die Pflege und den Ausbau unserer regionalen Spezialitäten einsetzen».
Bioladen Öpfelbaum in Uster
Der unabhängige Biofachhandel braucht starke und unabhängige Partner. Aus unserer Sicht entsteht mit dem Zusammengehen von Biopartner und Somona ein starker Partner, auf den wir uns, wie bisher auch, verlassen können. Dieser Zusammenschluss bedeutet für uns auch, dass wir einen Partner haben, der auch gegen aussen stark ist und den unabhängigen Biofachhandel in der Schweiz unterstützt.
Was wir uns vom Zusammenschluss versprechen:
- fachhandelsexklusive Marken und Produkte
- mehr Nähe zum internationalen Markt
- bessere Einkaufsbedingungen
- bessere Zusammenarbeit
- einfachere Logistik