Das Bio-Symposium von Ende November im Kursaal Bern lädt zur Diskussion ein: Wie soll ein nachhaltiges Ernährungssystem aussehen, das die Menschen ernähren kann und dabei «Bio» miteinbezieht?

bio symposium 2023 1070Welchen Beitrag kann Bio zum Erreichen der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung leisten? Bild: zVg

Die Transformation des Ernährungssystems in Richtung Nachhaltigkeit ist eines der grossen Themen der Stunde. Die Politik befasst sich damit, und die Diskussion ist im Alltag angekommen. Nur: Wo bleibt Bio in diesem wichtigen Diskurs? Das Bio-Symposium von Ende November im Kursaal Bern schliesst die Lücke und präsentiert Antworten. «Regelmässig ist die Nachhaltigkeit im Ernährungssystem auch auf der Plattform bionetz.ch ein Thema. Ich freue mich darum, mich an der Tagung mit den Teilnehmer:innen über die Ernährungstransformation und die Rolle von Bio auszutauschen», erklärt bionetz.ch-Geschäftsleiter Markus Johann dazu.

«Die Tagung bietet eine Plattform für Fachinformationen, Fachaustausch, Netzwerkmöglichkeit und Geselligkeit. Sie soll Impulse setzen, damit wir gemeinsam die Herausforderungen für ein nachhaltiges Ernährungssystem mit Bio gemeinsam angehen können», sagt Tagungsleiterin Ursula Kretzschmar, die als Expertin für Lebensmittelqualität und Verarbeitung am Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL tätig ist.

Irr-, Holz- und Lösungswege

Vertreterinnen und Vertreter aus Verarbeitung und Handel sowie der Forschung legen in Input-Referaten dar, wo sie Ansatzpunkte sehen. Lorenz Pfrunder, Gründer und Co-Geschäftsleiter des Verarbeitungsunternehmens Suur GmbH zeigt auf, wie Bio-Gemüse handwerklich veredelt werden kann, anstatt dass dieses als Food Waste endet. Niklaus Iten, Leiter Qualitätsmanagement bei bio-familia AG und Präsident der IG Bio, die Schweizer Bio-Lebensmittel-Unternehmer aus Grosshandel, Logistik, Verarbeitung und Detailhandel vereinigt, beleuchtet Konflikte zwischen einer gesunden und einer nachhaltigen Ernährung und zeigt «Irr-, Holz- und Lösungswege» auf.

Bettina Höchli, Forscherin an der Abteilung Consumer Behavior der Universität Bern und Expertin für Verhaltensänderungen im Bereich Gesundheit und Nachhaltigkeit geht der Frage nach, was es braucht, um Konsumgewohnheiten zu ändern. Die Teilnehmenden können ihre Meinungen laufend einbringen. Die Inputs aus dem Plenum fliessen in die anschliessende Podiumsdiskussion ein. Geleitet wird diese von SRF-Moderatorin Daniela Lager.

Bio als Minimum?

Nach der Mittagspause besteht die Möglichkeit, an Parallel-Sessions teilzunehmen. Diese Workshops werden geleitet von Bettina Holenstein, Co-Geschäftsleiterin und Bereichsleiterin Verarbeitung und Handel bei Demeter, von Olivier Ejderyan, Leiter der Gruppe Gesellschaft und Innovation des FiBL-Departements für Agrar- und Ernährungssysteme sowie von Fausta Borsani, Geschäftsleiterin des Vereins fair-fish international und ehemaligen bionetz.ch-Webredaktorin.

Lorenz Pfrunder erklärt: «Als Verarbeiter und Urproduzent bin ich täglich mit der Frage konfrontiert, wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit einhergehen. Bio sollte aus meiner Sicht das Minimum sein. Verwertung von Übriggebliebenem, das Wegrücken von übertriebenen Normvorstellungen, kurze Wege und die Wiederentdeckung und Neuinterpretation von traditionellem Wissen in Anbau und Verarbeitung empfinde ich dabei als spannende Ansätze.» Für Diskussionsstoff ist am Bio-Symposium gesorgt.

Bio-Symposium 2023
Datum: Donnerstag, 30. November 2023, 9.00 bis 16.15 Uhr
Sprache: Deutsch, mit Simultanübersetzung auf Französisch
Ort: Kursaal Bern, Kornhausstrasse 3, 3013 Bern
Website: www.bio-symposium.ch

Anmeldung (FiBL-Website)

Quelle: «Bio-Symposium 2023: Nachhaltige Ernährungssysteme: Die Rolle und Verantwortung von Bio», Veranstaltungswebsite, 30.10.2023

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