- 05. Oktober 2020
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Das erste vegane Bio-Restaurant der Schweiz fing im 2013 mit zehn Sitzplätzen an und wuchs dann nach einem zweijährigen Umbau auf 63 Plätze. Nach sieben Jahren hat sich «The Sacred» in Zürich als lebensfreudige Oase etabliert. Zeit für einen Besuch.
Fausta Borsani//Die farbige und friedliche Heiterkeit des Raums empfängt uns, er ist hell und schön beleuchtet und leichte Hintergrundmusik schenkt mir und meinem Begleiter gute Laune. Diese steigert sich noch beim Anblick des Buffets: so viele «gluschtige» Gerichte in einem schön präsentierten, runden Angebot: Alle Speisen im Buffet mit zirka 10 warmen und 12 kalten Gerichten sind vegan und bio, auch Suppe, Salat und Desserts. Etwa Zürcher Geschnetzeltes an Pilzsauce, Rahmtofu, Drei-Kohlsalat, Gemüseplätzli in allen Variationen und Fleischkäse, der keiner ist, und mir trotzdem oder gerade deswegen gut schmeckt. Wir starten mal mit einer dem Magen schmeichelnden Kartoffel-Marroni-Suppe. Mein Favorit kommt danach: Federkohlsalat mit Mango-Sauce. Er bringt mich mit dem Koch Siraj Berry ins Gespräch, und ich kann ihm das Rezept dafür entlocken (siehe unten).
Siraj absolvierte in Luzern die Hotelfachschule und singt beim Kochen «Ooooohmmm». «Wir kochen jeden Tag alles frisch, und wir legen alle unsere guten Gefühle in das Essen hinein, das wir für den Gast kochen. Denn in jedem Gast sehen wir das Göttliche, das jedem Menschen innewohnt», sagt er, der aus Indien kam. Wir geniessen es jedenfalls sehr: der Geschmack ist hervorragend, er zeugt sowohl von höchster Rohstoffqualität wie auch von einer liebevollen und professionellen Zubereitung. Der Preis des Essens ist mit 4.50 CHF pro hundert Gramm moderat. Und es gibt auch eine besonders reiche Getränkekarte: von Bio-Matchatee bis heisse Bio-Schoggi, von frisch gepressten Bio-Fruchtsäften bis zu den berühmten Chi-Variationen: es sind echte Alternativen zu alkoholischen Getränken.
Täglich holen «Foodsavers» beim Schliessen des Lokals die in der Küche oder im Buffet übriggebliebenen Speisen und bringen sie zu einem lokalen «Fair-Teiler», einer Art Umschlagplatz für Lebensmittel, bestehend aus einem Regal oder einem Kühlschrank. Von dort kann man sie gratis mitnehmen. Offenbar stehen viele Junge auf das restliche Essen aus The Sacred. Das besondere Restaurant bietet schliesslich eine fast schon einmalig gute Eisqualität an, wie ich als Italienerin begeistert feststelle: Vegelati, wie das Plural der Marke «Vegelato» heissen könnte, sind vegan, bio und ohne raffinierten Zucker. Sie schmecken saftig, cremig, fruchtig, vollmundig und eindeutig nach mehr … das nächste Mal dann.
Glücklicher Federkohl mit Mango-Sauce
Nehmen Sie frischen rohen Bio-Federkohl, waschen Sie ihn und lassen Sie ihn abtropfen. Benetzen Sie es mit feinstem Bio-Olivenöl und massieren Sie es mit beiden Händen in die Blätter hinein. Ja, Sie haben richtig gelesen: bearbeiten Sie den Kohl mit den Händen bis es sich geschmeidig und weich anfühlt. Wenn Sie dabei ein Lied summen, ein Gebet sprechen oder einen schönen Gedanken verfolgen, überträgt sich dessen Schwingung (höchstwahrscheinlich) auf Ihren Kohl. Danach schneiden Sie ihn in feine Streifen, salzen ihn und mischen ihn mit Würfelchen einer roten Bio-Peperoni, einer duftenden Bio-Mango und einer reifen Bio-Avocado. Würzen Sie mit Bio-Lime-Saft, Bio-Apfelessig und gutem Salz, und geniessen Sie Ihr Glück.
«The Sacred», das eigentlich mit vollem Namen «The Sacred and Secret Way of Amazing Strength» - was in etwa «der heilige und geheime Weg zu unglaublicher Kraft» heisst, ist ein Restaurant der Lebensmittelfirma Soyana - ein Bionetz-Mitglied. Hier kann man bis am Abend alle über 100 veganen Bio-Lebensmittel von Soyana kaufen. Adresse: Müllerstr. 64, 8004 Zürich, Tel. 044 558 70 35, info@vegelateria.ch, www.vegelateria.ch