- 03. November 2014
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In etwa so kann der Inhalt der VELEDES/bionetz.ch-Fachtagung vom 27. Oktober 2014 in Olten in einem Satz zusammengefasst werden. «Mit mehr Gelassenheit zu mehr Zufriedenheit im Alltag. Und das wirkt sich garantiert auf die Kundinnen und Kunden aus». So die Überzeugung von Dr.phil. Heinz Bolliger, dem Referenten des Vormittags an der Fachtagung. Am Nachmittag fand dann unter den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein reger Austausch zum Naturkosmetikmarkt statt. Die Hauptreferentin, Beate Vogel vom Naturkosmetikverlag aus Dortmund, legte dabei eindrücklich dar, wie gross das Wachstumspotential in den nächsten Jahren noch sein wird. Jedoch brauche es dazu auch eine klare Marktpositionierung sowohl der Produzentinnen und Produzenten, wie auch der Händler.
Markus Johann - Mit Dr.phil. Heinz Bolliger konnten die Organisatoren der diesjährigen Fachtagung einen erfahrenen Psychologen als Referenten für den Vormittag verpflichten. «Ich verspreche Ihnen heute keinen Rosengarten, jedoch werde ich Ihnen gerne ein paar Rosen mit auf den Nachhauseweg geben», erklärte Bolliger zu Beginn den rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Vormittags.
Vormittagsreferent Dr.phil. Heinz Bolliger (Bild: Markus Johann)
Mit ein paar Rosen meinte er wertvolle Tipps für den Alltag, wie man eben möglicherweise zu mehr Gelassenheit gelangen kann. «Jedoch warne ich Sie zugleich auch», meinte Bolliger dann weiter. Weil diese Tipps könnten nämlich erstens das weitere Leben verändern und zweitens seien Tipps nur gerade so wertvoll, wie man diese anschliessend in der Alltagspraxis auch anwenden würde. Also – just do it ! Mit diesem weitum bekannten Werbeslogan von Nike appellierte Bolliger an die unmittelbare Umsetzung nach diesem Kurs.
Heinz Bolliger beschäftigt sich in seinem Alltag sehr viel mit dem Faktor Stress. Er konnte deshalb auch eindrücklich darlegen, wie sich der Stress auf uns Menschen auswirken kann. Er empfahl dabei den Anwesenden, im Alltag zukünftig das sog. Wellness-Dreieck anzuwenden (Bewegung, Entspannung, Ernährung). Denn wissenschaftlich sei klar nachgewiesen, dass dies eindeutig stressmindernde Auswirkungen auf uns Menschen habe.
Zudem hänge eine hohe Gelassenheit auch mit einem guten Selbstbewusstsein zusammen. Im Begriff Selbstbewusstsein heisst es ja anders ausgedrückt auch, sich besser und selbst bewusst zu sein. Viel Humor und eine gute, ehrliche und situationsgerechte Kommunikation würden auch viel zu einer höheren Gelassenheit beitragen. Weiter appellierte Bolliger auch an die Freude im Alltag. «Machen Sie nichts, was Ihnen 'gegen den Strich'geht: Was Sie tun, soll Ihnen Freude machen», war seine Botschaft dazu. All dies würde sich dann letztendlich nicht nur positiv auf einem selbst, sondern auch auf das unmittelbare Umfeld auswirken. Deshalb seine Gleichung am Schluss des Vormittags: Mehr Gelassenheit in Ihrem Ladenalltag, wirkt sich garantiert auch positiv auf Ihre Umsatzentwicklungen aus.
Der Nachmittag war dann ganz der Naturkosmetik gewidmet. In einem ersten Referat legte Beate Vogel vom Naturkosmetikverlag aus Dortmund, die Entwicklungen und Tendenzen im Markt dar.
Nachmittagsreferentin Beate Vogel, Naturkosmetikverlag Dortmund (Bild: Markus Johann)
Zu Beginn wies sie darauf hin, dass ethische Werte sowie die Besorgnis nach toxischen Inhaltsstoffen auch bei der Naturkosmetik stark zunehmen. «Die Kunden von heute suchen Transparenz und Sicherheit», meinte Vogel dazu. Die Naturkosmetikkunden von heute seien anspruchsvoll, erwarten kosmetische Einkaufserlebnisse, suchen Orientierung, reagieren sehr flexibel, sind individuell, neugierig und nicht immer bio-affin, reagieren schnell und situationsbezogen sowie sind quer durch alle Bevölkerungsschichten zu finden. Soweit die kurze und klare Darstellung von Vogel.
In der Schweiz hätten wir den höchsten Kosmetikumsatz pro Kopf der Bevölkerung (310 zu 143 Franken in der EU). Etwas später wies sie dann auf den grossen Labelsalat im Naturkosmetikmarkt hin. Das würde dazu führen, dass heute die Konsumentinnen und Konsumenten ein höheres Vertrauen in Marken, denn in Labels hätten. Beim Ranking der Warengruppen ist in der CH Hauptpflege zuoberst, in Deutschland dagegen die Haarpflege. Im weiteren Verlauf des Nachmittags legten dann Pierre-Alain Widmer (Weleda) und Gian Furrer (Farfalla) eindrücklich die Entwicklungen und Positionierungen ihrer Herstellermarken dar. Anschliessend gab Daniel Müller einen Einblick in die Vetriebstätigkeiten der Firma HautQuartier AG.
Weiter erzählte Anna Baumgartner (Biomazing/Instinktquotient GmbH), weshalb sich Onlinemarketing gut mit dem Fachhandel arrangieren kann. Bei ihrem Onlineshop kämen nämlich mehr als 70% der Bestellungen via ein Smartphone rein. Am Ende des Nachmittags moderierte Hanspeter Bühler ein Podiumsgespräch mit allen Referentinnen und Referenten. Dabei kam es schnell zu einem sehr aktiven Austausch mit den Anwesenden. Fazit des Nachmittags: Naturkosmetik hat weiterhin grosses Wachstumspotential, gerade auch im Fachhandel.
bionetz.ch-Kontakt: Markus Johann