- 10. August 2015
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Deutsche Konsumenten gaben 2014 erstmals mehr als eine Milliarde Euro für fair gehandelte Produkte aus. Damit konnte der Faire Handel einen Zuwachs von 31 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbuchen, wie das Netzwerk «Forum Fairer Handel» auf seiner Jahrespressekonferenz am 5. August in Berlin bekannt gab. Ein ebenso wichtiges Thema waren faire Menschen- und Arbeitsrechte im Handel.
Bioaktuell.de Anfang August 2015 - «In den letzten drei Jahren haben sich die Fair-Handels-Umsätze verdoppelt. Das ist ein klares Signal, dass es für immer mehr Menschen in Deutschland wichtig ist, mit ihrer Konsumentscheidung zu einer menschenwürdigen und fairen Produktion von Alltagsgütern beizutragen», kommentierte Manuel Blendin, Geschäftsführer des «Forum Fairer Handel», die kontinuierliche Umsatzsteigerung im zweistelligen Bereich. Mit 13 Euro Pro-Kopf-Ausgaben für fair gehandelte Produkte liege Deutschland jedoch immer noch deutlich hinter der Schweiz und Grossbritannien.
Kampagne «Mensch. Macht. Handel. Fair»
Auch Verletzungen von Menschen- und Arbeitsrechten im weltweiten Handel waren ein Thema in Berlin. Wie Armin Massing, politischer Referent des «Forum Fairer Handel» betonte, würden immer wieder schwere Verletzungen von Menschen- und Arbeitsrechten im konventionellen Handel entlang globaler Lieferketten bekannt. Er monierte deshalb, dass individuelle Konsumentscheidungen und freiwillige Unternehmensinitiativen für gerechtere Wirtschafts- und Handelsstrukturen alleine nicht ausreichten. Es bedürfe dringend politischer Weichenstellungen. Massing betonte deshalb: «Die deutsche Gesetzgebung muss bestehende Grauzonen beseitigen, um Mensch und Umwelt weltweit besser zu schützen», und forderte: «Die Bundesregierung muss 2016 im Rahmen des aktuellen Prozesses zur Erarbeitung des Nationalen Aktionsplans ‚Wirtschaft und Menschenrechte‘ verbindliche menschenrechtliche, soziale und ökologische Regeln für deutsche Unternehmen festlegen.» In diesem Zusammenhang stellte er die aktuelle Kampagne «Mensch. Macht. Handel. Fair» vor, die sich für eine gesetzliche menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für Unternehmen einsetzt. Über zehntausend Menschen in Deutschland haben sich dieser Forderung mit ihrer Unterschrift bereits angeschlossen.
Zum Forum Fairer Handel
Durch fairen Handel, der in seinen Grundsätzen auf Mensch und Natur ausgerichtet ist, trägt das «Forum Fairer Handel» seit mehr als vierzig Jahren zu besseren Absatzmöglichkeiten für Kleinbauern bei und engagiert sich für Planungssicherheit, ein selbstbestimmtes Leben, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und einen schonendem Umgang mit Ressourcen.