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Falstaff zeichnet Bio-Winzer und Tourismusangebot aus

Im Falstaff Wine Travel Schweiz Spezial 2025 wurden über 440 Schweizer Weine verkostet und touristische Angebote unter die Lupe genommen. Zu den Gewinner:innen gehört das Bio-Weingut Besson-Strasser sowie die Bio-Azienda Agricola Bianchi.

Die Bio-Winzer des Jahres 2025: Nadine und Cédric Besson-Strasser. Bild: zVg

Seit über zehn Jahren produzieren Nadine und Cédric Besson-Strasser in der Nähe des Rheinfalls biodynamische Weine. Jetzt wurden sie von Falstaff als Bio-Winzer des Jahres 2025 ausgezeichnet. Sie besitzen rund sechs Hektaren Rebfläche in den Kantonen Zürich und Schaffhausen, bestockt mit Sorten wie Pinot Noir und Räuschling, aber auch Zweigelt und Malbec. Flagschiff ist der Chlosterberg Pinot Noir Grand Cru, ein Pinot von 50-jährigen Rebstöcken.

Die Kellerei wurde 1984 von Nadines Eltern als Winzerkeller Strasser gegründet. Schon in jungen Jahren begeisterte sich auch Nadine für den Weinbau. Während ihres Önologiestudiums in Changins VD lernte sie nicht nur die biodynamische Landwirtschaft, sondern auch Cédric kennen. Gemeinsam zogen sie nach dem Studium nach Uhwiesen ZH, um die Strassers im Betrieb zu unterstützen.

Hervorragende Resultate

Bereits 2004 begannen sie mit der Umstellung auf die biodynamische Bewirtschaftung. Vater Albert Strasser war anfangs skeptisch. Er liess sich überzeugen, nachdem eine erste biodynamisch bewirtschaftete Parzelle hervorragende Resultate zeigte. Stück für Stück stellten Nadine und Cédric dann das ganze Weingut um, seit 2013 ist es Demeter-zertifiziert.

Die Besson-Strassers wissen, dass guter Wein im Rebberg entsteht. Ihr Hauptfokus liegt deswegen auf der Pflege der Weingärten. Die Reben werden durch pflanzliche Präparate gestärkt und nicht mit chemisch-synthetischen Pestiziden behandelt.

Rebbergseigene Hefen

Die Fruchtbarkeit des Bodens wird mit hofeigenem Kompost, statt durch den Einsatz synthetischer Dünger gefördert. So wachsen Trauben, die bereits alles enthalten, das sie für ihre Verwandlung in Wein brauchen. Im Keller müssen sie dann nur noch begleitet werden.

Auf die Spontanvergärung durch rebbergseigene Hefen folgt ein langer Ausbau auf den Feinhefen. Erst beim Abfüllen wird leicht geschwefelt. Das alles erfordert viel Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl.

Sonderpreis Nachhaltigkeit

Den Sonderpreis Nachhaltigkeit im Bereich Weintourismus gewann der biologische Familienbetrieb Azienda Agricola Bianchi in Arogno TI. Der Familienbetrieb besteht seit 1998, als Marcy und Alberto Bianchi im Dorf Arogno über dem Luganersee anfingen, Wein zu produzieren. Von Anfang an strebten sie die Bio-Zertifizierung an. Dass sie vor allem mit Neuzüchtungen arbeiteten, erleichterte diesen Schritt.

Die Weissweine kelterten die Bianchis anfangs ausschliesslich aus den PiWi-Traubensorten Johanniter und Solaris, die Rot- und Roséweine aus einer neuen Sorte aus der Familie des Cabernet Sauvignons. Seit 2012 kamen die traditionellen Sorten Merlot, Chardonnay und Syrah dazu.

Die Bianchis stellen nicht nur Wein her, sondern auch Honig. Trester und überzählige Früchte werden zu Destillaten und Likören wie Grappa oder Nocino verarbeitet.

Auch die Biodiversität liegt den Bianchis am Herzen. Um diese zu fördern, haben sie einen Garten der biologischen Vielfalt mit Informationstafeln angelegt. Die Besucher:innen können dort zwischen Olivenbäumen und aromatischen Kräutern spazieren und mehr über die Artenvielfalt lernen. Alle Produkte der Azienda Agricola Bianchi sind gemäss den Richtlinien von Bio Suisse zertifiziert.

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