- 26. Oktober 2020
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Intensive Landnutzung auf Wald und Acker erhöht zwar die Nahrungsmittel- und Holzproduktion, bedeutet aber auch den Verlust der biologischen Vielfalt, was letztlich heisst, dass es auch dem Menschen schlecht geht. Dies das Fazit eines internationales Forschungsteams mit Beteiligung der Universität Bern.
Die Autor*innen ziehen einen Vergleich zu Megastores und spezialisierten Fachgeschäften: Während in Megastores allerhand Waren mit geringerer Qualität zu finden sind, bieten spezialisierte Fachgeschäfte weniger, dafür qualitativ bessere Dienstleistungen.
Auf 300 Parzellen in deutschen Wiesen und Wäldern, untersuchten die Wissenschaftler*innen, wie sich die intensive Landnutzung sich auswirkt auf die Biodiversität oder auf das, was ein Ökosystem leistet. Ökosysteme nützen dem Menschen in vielerlei Hinsicht. Sie reinigen etwa Luft und Wasser, produzieren Biomasse und bieten Erholungsraum. Sie erbringen diese Dienstleistungen besser, wenn ihre Artengemeinschaft vielfältiger ist. Eine intensive Bewirtschaftung beeinträchtigte aber die Biodiversität und auch spezielle Wechselwirkungen gingen verloren.
Ende 2020 läuft die UN-Dekade der Biodiversität ab. Ihr Ziel war es, weltweit bis 2020 17 Prozent Schutzfläche auszusondern und diese dann Schritt für Schritt auf 30 Prozent zu erhöhen. Der kürzlich dazu publizierte Biodiversitätsbericht bestätigt jedoch, dass kein einziges Land die Vorgaben erreicht hat. In der Schweiz sind aktuell 12,5 Prozent der Landesfläche für den Erhalt der Biodiversität ausgeschieden, notwendig wären jedoch 30 Prozent, um die Funktion wichtiger Ökosystemleistungen auch in Zukunft zu gewährleisten. Was von der Tier- und Pflanzenvielfalt noch übrig ist, zu erhalten ist für das Überleben von uns allen unerlässlich. Ohne gesunde Böden, sauberes Grundwasser und gute Luft sind wir verloren.