Expertinnen und Experten der Universität München bescheinigen dem Öko-Landbau in einer Langzeitstudie eine positive Klimabilanz.

Tierhaltung und KlimaBei der Tierhaltung sind die Emissionen in der Milchviehhaltung durch die Grundfutter-orientierte Fütterung, den Verzicht auf Soja-Einsatz und eine nachhaltige Grünlandnutzung tiefer. Bild: Pixabay
Bio-Landwirtschaft «trägt zur Lösung von Umweltproblemen bei, zum Beispiel zur Reduzierung von umwelt- und klimarelevanten Stickstoffemissionen», heisst es in der Langzeitstudie der TU München zu den „Umwelt- und Klimawirkungen des ökologischen Landbaus” Empfohlen wird daher, die Bio-Anbaufläche weiter auszubauen.

«In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation ist es zunächst wichtig, die vorhandene Öko-Anbaufläche zu erhalten und den Absatz von Bioprodukten zu stärken und zu stabilisieren», empfehlen die Forscherinnen und Forscher. Nach der Konsolidierung sollte die Öko-Anbaufläche möglichst rasch ausgebaut werden, um das Ziel der deutschen Regierung zu erreichen, deren Anteil bis 2030 auf 30 Prozent zu erhöhen.

Die Ergebnisse der Langzeitstudie, die über 10 Jahre konventionelle und ökologische Betriebe begleitete, belegt, dass Bio-Betriebe jährlich 750 bis 800 Euro je Hektar an Klimafolgekosten vermeiden. So erspart die Fläche, die in Deutschland unter Bio-Richtlinien steht, Umweltschäden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro jährlich. Bei 30 Prozent Bio würden somit mehr als 4 Milliarden Euro an Umweltschäden eingespart.

Die Studie belegt: Bio schützt das Klima, weil Bio-Bäuerinnen und -Bauern keinen mineralischen Stickstoffdünger und keine chemisch-synthetischen Pestizide auf den Acker bringen, die mit viel fossiler Energie hergestellt werden. Durch eine flächengebundene Tierhaltung und hohe Stickstoffeffizienz beim Düngen werden Ausgasungen mit klimaschädlichem Lachgas vermieden. Bio-Betriebe binden mit vielfältigen Fruchtfolgen ausserdem mehr CO2 aus der Luft im Humus des Bodens. Bei der Tierhaltung sind zudem die Emissionen in der Milchviehhaltung durch die Grundfutter-orientierte Fütterung, den Verzicht auf Soja-Einsatz und eine nachhaltige Grünlandnutzung tiefer.

Insgesamt seien im ökologischen Pflanzenbau die Treibhausgasemissionen mit 1750 Kilogramm CO2 pro Hektar halb so gross wie im konventionellen Landbau. Ausserdem sei der Verzicht auf chemisch-synthetische Herbizide, Fungizide und Insektizide positiv für die Biodiversität.

Die Erträge seien im ökologischen Pflanzenbau zwar niedriger als im konventionellen Pflanzenbau. Allerdings liessen sich bei optimaler Nährstoffversorgung in ökologischen Fruchtfolgen hohe und stabile Energieerträge erzielen, die das mittlere Ertragsniveau konventioneller Fruchtfolgen erreichen könnten. Gleichwohl seien weitere Ertragssteigerungen im Öko-Landbau «von strategischer Bedeutung».

Quellen
Studie bescheinigt Öko-Landbau positive Klimabilanz
Langzeitstudie: Ökolandbau schützt Klima

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