- 12. April 2012
- Nachrichten | Branchen-News
Markus Johann nimmt als Bioverita-Geschäftsleiter Stellung zu den durch bionetz.ch vertieften Fragestellungen zur LID-Bericherstattung und dem Interview mit der Stiftung für Konsumentenschutz.
Natürlich kann man sich fragen, ob ein neues Label für die Biozüchtung nötig war. Wie Peter Jossi in seinem Kommentar jedoch schon erwähnt, geht es uns darum, die Konsumentinnen und Konsumenten auf die wichtigen Grundlagen und Inhalte der Biozüchtung aktiv aufmerksam zu machen. Dabei soll der Mehrwert auch besser aufgezeigt werden. Das war ja ursprünglich beispielsweise bei Max Havelaar und deren Label auch so. Dabei sollte vor allem bei Produkten aus der südlichen Hemisphäre der Mehrwert gegenüber den Konsumentinnen und Konsumenten so aufgezeigt werden können. Heute ist das Max Havelaar-Label bei Bioprodukten schon fast zur Selbstverständlichkeit geworden.
Mehrwert von Biosaatgut kommunizieren
Um den Mehrwert auch beim biogezüchteten Saatgut aufzeigen zu können, sahen wir dabei auch als besten und positivsten Ansatz den Auftritt mit einem dafür geeigneten Markenzeichen/Label. Damit wollen wir auch bewusst Bio Suisse mit deren Knospe stärken und aufzeigen, dass der Biolandbau die Wichtigkeit der eigenen Saatgutgrundlagen bereits erkannt hat. Man wird dem Zeichen Bioverita jedoch nicht gerecht, wenn man es nur neben die anderen Biolabel Knospe, Demeter, Naturaplan etc. stellt. Bioverita ist eine zusätzliche Bezeichnung, die auf dem normalen Bioanbau aufbaut. Als Beispiel ist die Auslobung beim Coop Bio-Bauernbrot auch ziemlich ideal: Naturaplan für die Firma, Knospe für den Bioanbau und Bioverita für das Saatgut. Also können sich Leute, die sich vermehrt für die Qualität ihres Produkts interessieren, auch daran orientieren.
Grosse Entwicklungsaufwände
Der Biolandbau soll baldmöglichst über entsprechendes Saatgut verfügen können. Jedoch wird es noch Jahre an Aufbauarbeit benötigen, bis es soweit sein wird. Um zu einer wirklichen Biosorte gelangen zu können, braucht es nämlich bis zu 20 Jahre Aufbauarbeit. Alle nötigen Entwicklungsstufen werden dabei bewusst auf Biobetrieben gemacht. Damit ist dieses Saatgut dann auch auf die speziellen Bedingungen auf den Biobetrieben optimal angepasst. Das ist jedoch vielen Menschen noch viel zu wenig bewusst. Deshalb soll speziell auch darüber und über die weiteren Entwicklungen in der Biozüchtung informiert werden. Wer also einmal auf Bioverita aufmerksam wurde und sich eingehender damit beschäftigen möchte, hat nun die Möglichkeit. Man kann dies auch bei Bioverita am Einfachsten über das Internet machen. Unter www.bioverita.ch findet man nämlich viele nützliche Informationen zu dem Biozüchtungsthema.