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Klimakonferenz: Hebel des Biolandbaus nutzen

Die Klimakonferenz COP30 in Brasilien steht unter anderem im Zeichen der Transformation von Ernährungssystemen und nachhaltiger Landwirtschaft. Für das FiBL ist klar: Die Landwirtschaft muss eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Klimakrise spielen.

Agrarökologische Ansätze helfen auch bei der Anpassung an die Klimakrise. Bild: Sustain Sahel, Lilian Beck

Die Landwirtschaft ist weltweit massiv von der Klimakrise betroffen: Längere Trockenperioden, Extremwetterlagen und Ernteausfälle gefährden die Ernährungssicherheit. Gleichzeitig verursacht der Sektor einen bedeutenden Teil der globalen Treibhausgas-Emissionen. Mit ökologischen Anbaumethoden, gesunden Böden und widerstandsfähigen Systemen könne die Landwirtschaft aktiv zum Schutz des Klimas beitragen, teilt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL zum Auftakt der Klimakonferenz COP30 in Belém per Communiqué mit.

Klima-Hebel der Bio-Landwirtschaft

Die COP30 schafft gemäss FiBL eine dringend nötige Plattform, um Anpassungsstrategien, Innovationen und politische Rahmenbedingungen für eine klimaresiliente Landwirtschaft zu stärken. Für das Institut bedeutet dies, Forschungsergebnisse aus der Schweiz und der Welt direkt in die internationale Diskussion einzubringen. Das bionetz.ch-Mitglied FiBL ist Teil eines globalen Netzwerks, das gemeinsam mit Landwirt:innen, Wissenschaft und Politik Lösungen für die Landwirtschaft von morgen entwickelt.

Die biologische Landwirtschaft bietet konkrete Klima-Hebel. Der Humusaufbau stärkt die Bodenfruchtbarkeit und erhöht die Kohlenstoffspeicherung. Ein optimiertes Düngermanagement und geschlossene Nährstoffkreisläufe reduzieren schädliche Emissionen und erhalten die Bodenfruchtbarkeit. Agroforstsysteme steigern die Produktivität und Klimaresilienz. Und das Herdenmanagement reduziert Emissionen und schont Ressourcen.

Bio-Strategien global verankern

Nur wenn Forschung, Politik und Praxis zusammenarbeiten, kann die Landwirtschaft gemäss FiBL klimaresilient, produktiv und nachhaltig gestaltet werden. Die COP30 biete die Chance, biologische und agrarökologische Strategien als wirksame Antwort auf die Klima- und Ernährungskrise global zu verankern.

Zehn Jahre nach Unterzeichnung des Pariser Abkommens sind die weltweiten Klimaschutzbemühungen und die finanzielle Unterstützung für die ärmeren Länder weiterhin ungenügend. Das zeigen gemäss der Organisation Alliance Sud, dem Schweizer Kompetenzzentrum für internationale Zusammenarbeit und Entwicklungspolitik, die neuen Klimapläne der Staatengemeinschaft.

Auch die Schweiz müsse deutlich mehr im Inland tun, um eine gerechte und sozialverträgliche Energiewende zu beschleunigen, teilt Alliance Sud weiter mit. Denn auch die von den Ländern neu eingereichten nationalen Klimaziele reichen nicht aus, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Forderungen von Alliance Sud zur COP30

  • Die Schweiz muss darauf hinarbeiten, dass an der COP30 ein Plan zur Beschleunigung der Klimamassnahmen verabschiedet wird. Sie muss sich dafür einsetzen, dass von allen Ländern eine Verstärkung ihrer dieses Jahr eingereichten Klimapläne eingefordert wird, damit die globalen Bemühungen ausreichen.
  • Die Schweiz muss sich selbst höhere Ziele setzen und die notwendigen Massnahmen ergreifen, um diese zu erreichen.
  • Die Schweiz muss sich dafür einsetzen, dass Klarheit darüber geschaffen wird, wie die an der COP29 beschlossenen Finanzierungsziele erreicht werden sollen. Als fairen Anteil an der internationalen Klimafinanzierung muss die Schweiz bis 2030 drei Milliarden Dollar pro Jahr beitragen.
  • An der COP30 muss die Schweiz sich auch für einen starken Mechanismus (Belém Action Mechanism) einsetzen, um sicherzustellen, dass Klimapläne und -massnahmen gerecht und sozialverträglich sind.

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