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Biodynamische Präparate unter der Lupe

Wie wirken biodynamische Präparate? Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, dass diese die Mikroorganismen im Boden so beeinflussen, dass das Pflanzenwachstum unterstützt wird.

praeparate biodyn 1070Bei der Erforschung der biodynamischen Präparate sind noch viele Fragen offen. Bild: Pixabay

Jürgen Fritz erforscht seit vielen Jahren die biodynamischen Präparate. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachgebiets Ökologischer Land- und Pflanzenbau an der Universität Kassel (D) koordiniert er den Bereich biologisch-dynamische Landwirtschaft. Den Forschenden gelang es aufzuzeigen, dass es signifikante und reproduzierbare Unterschiede gibt zwischen Böden, die mit biodynamischen Präparaten behandelt worden sind und solchen ohne eine Behandlung.

Deutliche Ergebnisse

«Wir haben in einem breit angelegten Versuch an 23 Standorten in Deutschland und Frankreich festgestellt, dass überwiegend mit der Anwendung der biodynamischen Spritzpräparate der Anteil an potenziell wachstumsfördernden Bakterien und Pilzen im Boden signifikant höher ist. Das sind sehr deutliche Ergebnisse», sagt Fritz im Interview mit Demeter Schweiz. «Um den Effekt der Beimpfung nachweisen zu können, machten wir eine Zeitreihe. Wir spritzten das Präparat und massen danach während rund vier Monaten die Anzahl der potenziell wachstumsfördernden Mikroorganismen im Boden», erklärt er weiter.

In den ersten acht Wochen nach dem Ausbringen der Präparate stiegen die Werte kontinuierlich an, danach senkten sie sich langsam wieder. Gemäss Fritz sprechen die Ergebnisse dafür, dass die biodynamischen Spritzpräparate ein «hoch effektives Substrat» sind, mit dem der Boden mit wachstumsfördernden Mikroorganismen beimpft werden kann.

Weitere Versuche

Viele Folgefragen seien noch offen. Mittels weiterer Versuche wollen die Forschenden die Wirkungsweise der Spritzpräparate noch besser verstehen. Im Schweizer DOK-Versuch zeigt sich, dass unter den Standort- und Managementbedingungen des Versuchs die biodynamische Landwirtschaft das resilienteste System ist mit der höchsten Humusmenge und den besten Wasserspeicherqualitäten.

Im DOK-Versuch werden seit 1978 biologisch-dynamische, organische und konventionelle (integrierte) Anbausysteme miteinander verglichen. Dabei werden reale Anbaumethoden in einem Parzellenmuster abgebildet. Der Versuch ist weltweit einmalig, die Ergebnisse aus Boden- und Pflanzenproben dienen für eine Vielzahl von nationalen und internationalen Projekten als Referenz. Die Entwicklung der Kohlenstoffgehalte im Boden und die sich im Boden abspielenden bio-geochemischen Prozesse sind insbesondere unter dem Aspekt des Klimawandels von grosser Bedeutung.

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