Terrafood will die Wertschöpfung der Landwirtschaft im Kanton Thurgau vom Feld bis auf den Teller verbessern: Das Projekt startete am 20. Februar bei der Gamper BioChicorée AG in Stettfurt TG.

chicoree verpackt 1070Die Gamper BioChicorée AG produziert rund 450 Tonnen Bio-Chicorée pro Jahr. Bild: zVg

Das neu lancierte PRE-Projekt Terrafood fördert die Chicorée-, Kartoffel- und Zwiebelproduktion, sensibilisiert zum Thema Food Waste und bietet Unterstützung in der Vermarktung. Es umfasst acht Teilprojekte. Die Gesamtinvestitionen liegen bei 31.6 Millionen Franken. Der Bund und Kanton unterstützen das PRE-Projekt in den nächsten sechs Jahren mit 6.7 Millionen Franken.

Neubau Wurzelkühllager und Treiberei

Die Firma Gamper ist Teil des PRE-Projekts Terrafood. Vor zehn Jahren fing Gamper an, Bio-Chicorée zu produzieren. Mit einer Produktionsmenge von etwa 450 Tonnen Bio-Chicorée pro Jahr zählt die Gamper BioChicorée AG heute zu den grössten biologischen Treibereien der Schweiz. Der Bio-Chicorée wird über die bewirtschaftete Phase hinaus von Oktober bis Mitte Juni produziert.

Nun ist der Produktionsstandort zu klein geworden. Doch die Marktnachfrage besteht, aktuell werden fünfzig Prozent des Bio-Chicorée-Bedarfs importiert. Daher möchte Gamper ein neues Bio-Chicorée-Wurzelkühllager und eine Treiberei bauen.

chicoree produktion gamper 1070Der Produktionsstandort der Gamper BioChicorée ist zu klein geworden. Bild: zVg

Bildung und Beratung

Ein weiteres Teilprojekt innerhalb des PRE-Projekts Terrafood ist die Vereinigung der Chicorée-Wurzelproduzent:innen, welche durch eine unabhängige Beratungsstelle ergänzt wird. Chicorée-Wurzeln sind ein Nischenprodukt, welchem schweizweit Bildung, Beratung und Forschung wenig Beachtung schenken.

Um den Austausch unter den Thurgauer Kartoffel- und Zwiebelproduzenten zu fördern, wurde als weiteres Teilprojekt eine Interessengemeinschaft gegründet. Zudem ist ein Neubau eines Lagers für 1200 Tonnen Kartoffeln geplant.

Mit Suppen Food Waste vermeiden

Der Verband Thurgauer Landfrauen will mit der Produktion von Suppen aus deklassiertem Gemüse Food Waste reduzieren und thematisieren. Die Idee ist, diese Suppen für den Offenausschank oder den Verkauf im Detailhandel zu produzieren. Zudem wollen die Landfrauen an Veranstaltungen über das Thema Food Waste kommunizieren und Wissen vermitteln.

Um den Absatz von Thurgauer «Food-Produkten» in der Region zu fördern soll in einem Teilprojekt eine digitale Plattform aufgebaut werden. Mit einem Onlineshop will eine GmbH eine direkte Auslieferung an Kund:innen ermöglichen.

Zwischen den Hofläden soll ein Produkteaustausch stattfinden, mit Übernahme von Transporten. Die digitale Plattform soll einen Community-Gedanken-Austausch zwischen Produzent:innen, Konsument:innen und Verarbeitern bewirken.

Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft

Projekte zur Regionalen Entwicklung (PRE) sind ein Instrument des Bundesamtes für Landwirtschaft BLW. Ein PRE fördert die Wertschöpfung in der Landwirtschaft und die regionale Zusammenarbeit. Die Fördergelder kommen aus der Strukturverbesserung, dabei gibt es Co-Finanzierungen von Bund und Kanton.

Das PRE-Projekt Terrafood ist das 48. PRE-Projekt auf nationaler Ebene und ein wichtiges Projekt auch für den Bund, wie Bernard Belk, Vizedirektor des Bundesamtes für Landwirtschaft betonte. Dieses Projekt gehe bereits in die Richtung der Vision Landwirtschaft 2050, in der das gesamte Ernährungssystem von der Produktion bis zum Konsum mit in die Agrarpolitik miteinbezogen werden soll.

Medienmitteilung: Startschuss für PRE Terrafood

BLW: Projekte zur regionalen Entwicklung

Quelle: «Bald mehr Schweizer Bio-Chicorée», LID, 20.2.25

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