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Tage der Agrarökologie starten am 1. Oktober

Wie kann die Schweiz ihr Ernährungssystem zukunftsfähig machen? Während Politik und Gesellschaft noch um den richtigen Weg ringen, zeigen zahlreiche Initiativen bereits konkrete Lösungen. Diese stehen im Zentrum der «Tage der Agrarökologie», die vom 1. bis 31. Oktober bereits zum fünften Mal stattfinden. 

Tage der agrarökologieAn verschiedenen Workshops - wie hier zur partizipativen Pflanzenzüchtung - können Interessierte ihr Wissen vertiefen. Bild: Agroecology Works

Ein System am Limit

«Das aktuelle Agrar- und Ernährungssystem ist weder ökologisch, sozial noch ökonomisch nachhaltig», heisst es in einer Studie von Flury & Giuliani im Auftrag von Biovision. Zwar entwickeln innovative Landwirtschaftsbetriebe agrarökologische Ansätze, doch politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen erschweren deren Umsetzung erheblich. Gleichzeitig zeigen zahlreiche Initiativen in der Schweiz wie auch weltweit, dass Agrarökologie funktioniert: Menschen arbeiten bereits konkret und vielfältig an einem Landwirtschafts- und Ernährungssystem, das Leben fördert statt zerstört.

Über 40 Veranstaltungen schweizweit

Wie vielfältig diese Bewegung ist, zeigt das Programm der «Tage der Agrarökologie»: Unter dem Motto «Vielfalt leben, Gerechtigkeit pflanzen!» laden Höfe, Forschungseinrichtungen und NGOs schweizweit zu mehr als 40 Veranstaltungen ein. Besucher:innen können neue Maschinen ausprobieren, mit indigenen Wissenshüter:innen ins Gespräch kommen oder alternative Modelle solidarischer Landwirtschaft kennenlernen. Auch Projekte zur gemeinschaftlichen Ressourcennutzung werden vorgestellt.

Kulturelle und wissenschaftliche Impulse ergänzen das Programm. Der Dokumentarfilm The Pickers zeigt, wie tief Ausbeutung in der europäischen Landwirtschaft verankert ist, und präsentiert Gegenentwürfe. Forschende stellen Neues aus der Leguminosenforschung sowie hoffnungsvolle Projekte in ariden Regionen vor. Einen besonderen Akzent setzt der wohl ungewöhnlichste Escape Room der Schweiz: «Escape Hunger» wird am 9. Oktober auf dem Bundesplatz in Bern eröffnet und geht anschliessend auf Tour durch verschiedene Städte.

Auftaktevent für alle offen

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe findet am 1. Oktober um 16 Uhr eine Online-Eröffnungsveranstaltung statt. Vertreter:innen aus Praxis, Forschung und Politik ziehen Bilanz und diskutieren, wie die Agrarökologie als Leitbild für die notwendige Transformation des Ernährungssystems gestärkt werden kann.

Referent:innen sind unter anderem:

  • Daniel Seifert (Biovision, Agroecology Works!)
  • Prof. Dr. Johanna Jacobi (ETH Zürich, Agroecology Works!)
  • Prof. Dr. Christophe Golay (Geneva Academy of International Humanitarian Law and Human Rights)
  • Vertreter:innen von les Jardins de Cocagne

Ab 17 Uhr folgt eine offene Diskussionsrunde. Die Veranstaltung wird simultan auf Deutsch und Französisch übersetzt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ein Netzwerk für den Wandel

Hinter den «Tagen der Agrarökologie» steht das Netzwerk «Agroecology Works!», das 2019 gegründet wurde. Heute vereint es 34 zivilgesellschaftliche, landwirtschaftliche und akademische Organisationen, die gemeinsam an einer nachhaltigen, gerechten und gesunden Ernährung für alle arbeiten.

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