- 24. September 2021
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Die Stiftung Töpferhaus mit Standorten in Aarau, Lenzburg und Suhr unterstützt Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung. Sie stellen an angepassten Arbeitsplätzen in Suhr in Handarbeit und mit viel Engagement Bio-Teigwaren der Marke «Pasta Mia» her. Diese Formenvielfalt überrascht! Und ihre Kombinationen schmecken lecker, zum Beispiel die mit Curry und Feigen.
Fausta Borsani / Fünfzehn Monate nach der Grundsteinlegung hat das «Töpferhaus» Ende Juli 2021 seinen Minergie-Neubau, das «Haus für Menschen», am Schützenweg in Suhr übernommen und die Teigwarenproduktion von Aarau gezügelt.
Alle meine bunten Teigwaren
Im Erdgeschoss sind unter der Koordination und Begleitung von Kim Stammbach fünf Menschen an den Pasta-Maschinen, am Rüsttisch oder am Abwägen. Das Bio-Hartweizengriess aus dem die «Teigis» sind, kommt aus der Schweiz und der Türkei. Zum Getreide kommt das geschmacksgebende Element, seien es Rüblipuree, Spinatpulver oder Zitronensaft und -zeste, sowie Wasser hinzu – und fertig ist der Pasta-Teig. Der muss nur noch durch spezielle Profile durchgelassen, schonend getrocknet, verpackt, etikettiert und schliesslich verkauft werden. Die Pasta-Macherinnen und -macher führen die verschiedenen Arbeitsschritte selbstständig und routiniert aus. Einige Sorten gibt es auch im Sortiment ausgewählter Coop-Supermärkte. Weitere Kundinnen sind Bioläden, Reformhäuser oder z.B. das Unverpackt in Aarau, wohin die Pasta in grossen ausgekleideten Kartons à 25 Kilo lose geliefert werden.
Menschenkenntnis und Freude am Kreieren
Kim Stammbach strahlt Geduld und Zuversicht aus, sie plant und koordiniert die Arbeitseinsätze zusammen mit Teamleiter Marcel Meyer. Die gelernte Bäcker-Konditorin bildet sich gerade als Arbeitsagogin weiter und hat die eigens erarbeiteten Rezepte und Arbeitsabläufe allgemeinverständlich festgehalten. Damit jede und jeder weiss, was zu tun ist. Pro Jahr verlassen 20 bis 25 Tonnen Teigwaren mit den schönen Namen Gletscherhuetli, Radiolini, Herzli, Rotolini, Casarecce, die Pastaproduktion des Töpferhauses. Die Arbeits-plätze dienen der Integration und der Alltagstruktur, sie sind Teil des zweiten Arbeitsmarktes (siehe Kasten). Die KlientInnen schätzen die sinnvolle Arbeit und die hellen, freundlichen Räume des Neubaus.
Auftragspasta
Die Stiftung Töpferhaus verarbeitet Teigwaren auch im Auftrag. Die Aufträge mit Rohstoffen aus konventionellem oder biologischem Anbau führt sie unter strengen Hygienemassnahmen manuell, halbautomatisch oder maschinell aus. Bio-Produkte werden gemäss den Bio-Suisse-Richtlinien verarbeitet, wobei der Rohstofffluss stets dokumentiert und belegt wird.
Wohnen mit Gemeinschaftsanschluss
In den beiden oberen Stockwerken des Neubaus befinden sich die 19 möblierten Wohnstudios für das Teilbetreute Wohnen mit Gemeinschaftsanschluss. Je 36 Quadratmeter gross, mit Loggia, Bad und Küche mit Geschirrspüler.
Das Töpferhaus und der Zweite Arbeitsmarkt
Das Töpferhaus, das seit 1981 besteht, ist eine Stiftung im Kanton Aargau und arbeitet mit verschiedenen Auftraggebern und zuweisenden Stellen zusammen und mit weiteren Partnern aus Wirtschaft, der Bildung und der öffentlichen Hand. Das Töpferhaus fördert Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung beruflich und sozial im sogenannten Zweiten Arbeitsmarkt und begleitet sie auch bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt.*
*Der Zweite Arbeitsmarkt beinhaltet alle nicht-erwerblichen oder mit reduziertem Lohn entgoltenen Funktionen, die praktisch immer von einer institutionellen Trägerschaft organisiert werden. Als erster Arbeitsmarkt wird hingegen der reguläre Arbeitsmarkt bezeichnet. Hier bestehen die Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse der freien Wirtschaft. (Aus Wikipedia, gekürzt).
Homepage von der Stiftung Töpferhaus