- 04. Mai 2024
- Nachrichten | Mitglieder-Info
Mit einem Geliermittel aus Apfelpektin lassen sich fruchtige Konfitüren mit wenig Zucker herstellen. Das von Biofarm entwickelte Unigel für die Bio-Verarbeitung ist für Knospe-Produkte zugelassen.
Für die gute Haltbarkeit von Konfitüren wird traditionellerweise viel Zucker benötigt. Schon in den 80er Jahren war es den Bio-Lebensmittelprofis von bionetz.ch-Mitglied Biofarm ein Anliegen, die Zuckermengen zu reduzieren. Gleichzeitig wollten sie den Wert und den Geschmack der Früchte erhalten und keinen zusätzlichen Energieaufwand durch längeres Einkochen in Kauf nehmen.
Pionierarbeit in der Lebensmittelverarbeitung
Zusammen mit der damaligen Firma Obipektin in Bischofszell TG nahmen sie ihre erste Version von Unigel («universelles Geliermittel») ins Verkaufsangebot auf. Mit weniger Zucker gelangen feine Rezepte. «Damit leistete Biofarm Pionierarbeit nicht nur auf Feldern und in Obstgärten, sondern auch in der Lebensmittelverarbeitung», heisst es auf der Biofarm-Website.
Unigel wurde schnell zum Verkaufsschlager. Im Laufe der Jahre entwickelten Biofarm und Obipektin die Rezeptur weiter. Laut Biofarm entspricht Unigel für die Bio-Verarbeitung den strengen Richtlinien von Bio Suisse und ist für Knospe-Produkte zugelassen. Neben Zucker enthält es Pektin von Äpfeln, wie es auch in der Natur vorkommt. Zur Herstellung von Knospe-Produkten darf nur Unigel mit nicht-amidiertem Apfelpektin verwendet werden. Das Produkt besteht aus etwa sechzig Prozent Bio-Zucker, Apfelpektin E440i, Weinsteinsäure und Calciumcitrat.
Im Biofarm-Online-Shop ist auch konventionelles Unigel mit amidiertem Pektin erhältlich. Dieses Unigel ist wesentlich einfacher in der Verarbeitung, darf aber nicht für die Herstellung von Bio-Produkten verwendet werden, die in den Verkauf gelangen.
Kostbares Apfelpektin
Apfelpektin ist ein kostbares Gut, braucht es doch rund hundert Kilogramm Äpfel, um daraus knapp ein Kilogramm Pektin zu gewinnen. Für feine, fruchtige Konfitüren benötigt man etwa fünfzig Gramm Unigel pro Kilogramm Früchte. Zucker gibt man erst am Schluss nach Belieben dazu.
Auch der festigende Eigenpektin-Gehalt der Früchte spielt beim Gelieren eine Rolle: Dieser ist bei unreifen Früchten höher als bei sehr reifen. Wildfrüchte wie Hagebutten oder Kornelkirschen weisen verhältnismässig viel Pektin auf. Weiche Früchte wie Erd- und Himbeeren enthalten weniger davon als harte Früchte.
Bis am 30. Juni kann man zum Thema Unigel an einem Wettbewerb teilnehmen und einen Gutschein für den Biofarm-Online-Shop im Wert von 100 Franken gewinnen.