Anlässlich ihrer Herbstversammlung verabschiedeten die Bio Suisse Delegierten am 13. November das Budget und die Jahresplanung für 2025. Ausserdem befassten sie sich mit fairen Handelsbeziehungen, verboten langfristige Fixpreise und legten die Stossrichtung für die Strategie 2026 bis 2030 fest.

dv herbst bio suisseBio Suisse Präsident Urs Brändli begrüsst die Delegierten, links von ihm (v.l.n.r.) die Vorstandsmitglieder Cédric Guillod, Rahel Beglinger, Milo Stoecklin, Karine Contat. Bild: bionetz.ch

Bio Suisse wird steuerpflichtig

Aufgrund der gestiegenen Lizenz- und Markeneinnahmen wird Bio Suisse neu steuerpflichtig. Dies führt zu einigen Umstellungen im Budget.

Im Vergleich zum Budget 2024 rechnen Vorstand und Geschäftsleitung mit einer Stabilisierung des Ertrags bei 26 Millionen Franken. Auch die Ausgabenseite bleibt stabil bei 26.2 Millionen Franken. Mit einer Auflösung von Reserven resultiert im Budget 2025 ein Gewinn von 1400 Franken.

dv herbst bio suisse abstimmungDie Bio Suisse Delegierten sagen Ja zu Budget und Jahresplanung 2025. Bild: bionetz.ch

Gerechte Preisgestaltung

Die Bio Suisse Richtlinien für faire Handelsbeziehungen haben zum Ziel, dass entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine gerechte Preisgestaltung stattfindet. Langfristige Fixpreise oder Ausschreibungen widersprechen dem partnerschaftlichen Grundgedanken von Bio Suisse. Um auch in Zukunft eine faire Preisbildung zu gewährleisten, werden langfristige Fixpreise bei Frisch- und Lagergemüse verboten.

Barbara Küttel, Co-Leiterin Politik bei Bio Suisse, informierte zur Lebensmittelschutz-Initiative. Sie rief die Mitgliedorganisationen von Bio Suisse dazu auf, die Unterschriftensammlung zu unterstützen.

dv herbst bio suisse initiativeDie Mitgliedorganisationen von Bio Suisse sind dazu aufgerufen, sich bei der Unterschriftensammlung für die Lebensmittelschutz-Initiative zu engagieren. Bild: bionetz.ch

Spontanität bleibt erhalten

Im Weiteren wurden die Statuten für die landlosen Imker:innen und das Beitragsreglement für zweckgebundene Mittel angepasst. Die Einführung einer zehntägigen Frist für Anträge an die Delegiertenversammlung wurde abgelehnt. Damit bleibt der gemäss Bio Suisse Präsident Urs Brändli oft als «die lebhafteste Delegiertenversammlung» betitelten Veranstaltung die Spontanität erhalten.

Die beiden überraschend eingebrachten Anträge zum Ausbau der Ausgaben für Kommunikation und Marketing um zehn Prozent sowie die Erhöhung des Budgets bei den zweckgebundenen Mitteln um dreissig Prozent wurden von den Delegierten abgelehnt. Bio Suisse Geschäftsführer Balz Strasser zeigte Verständnis für das Anliegen,  mehr Mittel für Werbung und Information zu Bioprodukten auszugeben. Um solche Prioritäten festzulegen, sei die laufende Entwicklung der Strategie 2026 bis 2030  wichtig. Die Diskussion dazu stand am Nachmittag unter Ausschluss der Medienschaffenden auf dem Programm.

«So macht Zukunft Spass»

Die Bio Suisse-Strategie Avanti 2025 läuft Ende kommenden Jahres aus. Die Strategiegruppe, bestehend aus Mitgliedern des Vorstands, der Geschäftsleitung und der Geschäftsstelle sowie unterstützt von externer Expertise, präsentierte an der Delegiertenversammlung den aktuellen Stand der Strategie 2025+ und stellte die Stossrichtung bis 2040 zur Diskussion.

Die Delegierten stimmten nach eingehender Diskussion der Stossrichtung grossmehrheitlich zu. Sie schafften damit die Grundlage für die Entwicklung der strategischen Ziele 2026 bis 2030. Diese werden nun in den kommenden Monaten entwickelt und an der Delegiertenversammlung im Frühling 2025 zur Verabschiedung vorgelegt. «So macht Zukunft Spass», meinte Urs Brändli zum Abschluss der Sitzung.

Tiefgreifender Wandel

Bis 2040 rechnet Bio Suisse mit einem tiefgreifenden Wandel in der Landwirtschaft und im Ernährungssystem. In diesem neuen Umfeld soll die Position der Schweizer Bio-Landwirtschaft gestärkt werden. Vier Punkte der ausgearbeiteten Stossrichtung wurden mit den anwesenden Delegierten und Gremienmitgliedern diskutiert.

Einbindung aller Bio-Betriebe: Bio Suisse soll als Dachorganisation für alle Schweizer Bio-Betriebe attraktiv sein. Neben der Vollmitgliedschaft als Knospe-Produzent:innen, mit sämtlichen Rechten und Pflichten, sollen weitere Arten von Mitgliedschaften für Bio-Betriebe angeboten werden, die nicht nach dem Knospe-Standard produzieren.

Austausch mit Konsument:innen: Ein regelmässiger Austausch zwischen Konsument:innen und Organisationen, die diese vertreten, und dem Verband fördert das gegenseitige Verständnis. Die Beziehungen werden ausgebaut und intensiviert. Von einer direkten Einbindung der Konsument:innen in den Verband wird jedoch abgesehen.

Förderung direkter Vermarktungskanäle: Bekanntheit und Image der Knospe werden durch direkte Vermarktungskanäle gefördert und positiv beeinflusst. Bio Suisse unterstützt die direkte Vermarktung heute durch verschiedene Massnahmen und gezielte Investitionen. Ein vergleichbares Engagement soll auch künftig geleistet werden.

Fokus Marke Knospe: Für Bio Suisse steht auch künftig die Marke Knospe im Zentrum. Die Schaffung neuer Marken oder Labels ist kein erklärtes Ziel. Zusatzauslobungen sollen ermöglicht werden, sofern diese für die Produzent:innen einen Mehrwert stiften.

Drei der vier Punkte fanden breite Zustimmung. Beim vierten Punkt wurden vor allem die Zusatzauslobungen kontrovers diskutiert. Die Projektgruppe nimmt dieses Ergebnis mit und prüft, wie dieser Punkt mit Blick auf die Frühlings-Delegiertenversammlung weiterentwickelt werden kann.

Bio Suisse Delegierte diskutieren Strategieentwurf

Quelle: «Bio Suisse Delegierte verabschieden Budget», Bio Suisse Medienmitteilung, 13.11.24

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