Ist die Verwendung von Regionalmarken, die sowohl Ökoprodukte also auch regionale Nicht-Bioprodukte umfassen, eine attraktive Marketingstrategie? Oder bedeutet es einen Profilverlust für den Naturkosthandel, wenn an anderer Stelle auch konventionelle Erzeugnisse mit demselben Regionallabel gekennzeichnet werden wie ihre Bioprodukte? Das Projekt "Synergie oder Profilverlust? Potentiale und Probleme einer gemeinsamen Regionalvermarktung ökologischer und konventioneller Produkte" des Instituts für ländliche Strukturforschung (IfLS) hat bestehende und potenzielle Synergien zwischen Biomarkt und regionalen Vermarktungsinitiativen untersucht.

Wie die Forscher herausfanden, vermarkten mindestens 150 Regionalinitiativen in Deutschland Bioprodukte. Rund 50 dieser Initiativen umfassen nur ökologische Erzeuger und Unternehmen. Diese vermarkten im Durchschnitt deutlich häufiger an den Naturkosthandel sowie an andere, klassische Akteure des Biomarktes. Rund 100 dieser Initiativen vermarkten Bioprodukte gemeinsam mit konventionellen Produkten, meist unter (so genannten "hybriden") Regionalmarken. Deren Vermarktung erfolgt häufiger über den konventionellen Lebensmittelhandel, der sich damit gerne profiliert. Rund 30 % der hybriden Regionalinitiativen oder ihre direktvermarktenden Erzeuger vermarkten ebenfalls bereits in dem Naturkostfachhandel und Biomarkt, schätzen ihre Potentiale dazu jedoch deutlich geringer ein als die rein ökologischen Initiativen und ihre Erzeuger. Die Forscher sehen dies darin begründet, dass sich in reinen Bioinitiativen professionellere, stärker diversifizierte und spezialisierte Betriebe organisieren, während die Bioerzeuger hybrider Initiativen tendenziell weniger diversifizierte Nebenerwerb- oder Hobbybetriebe sind.

Der Schlussbericht ist im Online-Archiv Organic Eprints veröffentlicht.
Quelle: Bio-Markt.Info

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