Wie unzählige andere ist der bionetz.ch-Redaktor diese Woche in den Ferien (nein, diesmal nicht in einem Bio-Hotel, das wäre im Engadin noch zu erfinden). Um den zu Hause Ausharrenden trotzdem etwas zu vermitteln, sei hier in diesen Tagen von Nachhaltigkeits- und Bioferien die Rede. Wir beginnen mit einem Beitrag von "Pressetext".

Nachfrage steigt, allgemein gültige Kriterien fehlen aber noch

Köln/Berlin (pte) - Für die Reisebranche rückt auf der Prioritätenskale das Thema Nachhaltigkeit immer weiter nach oben. Die Nachfrage seitens der Urlauber für entsprechende Angebote steigt. Eine am heutigen Welttourismustag veröffentlichte Untersuchung von Trendscope http://www.trendscope.de zeigt jedoch, dass bisher nur wenige Deutsche schon einmal bewusst Reisen gebucht haben, die Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Eindeutig mit "Ja" beantworten diese Frage nur fünf Prozent, weitere zwölf Prozent immerhin sind nicht ganz sicher und antworten mit "Eher ja".

Preisaufschläge kein Problem

Besonders die jungen Befragten im Alter 18 bis 29 (acht Prozent) haben solche Reiseangebote bereits etwas häufiger als der Durchschnitt in Anspruch genommen. Deutliche Unterschiede gibt es hingegen zwischen unterschiedlichen Reisetypen: Vor allem "Paradiessucher" (zwölf Prozent), aber auch "Abenteurer" (acht Prozent) geben überdurchschnittlich häufig an, bereits bewusst nachhaltige Reisen gebucht zu haben. Für "Begegnungssucher" und "Balancesucher" hat nachhaltiges Reisen hingehen bislang keine Rolle gespielt.

Die Buchung nachhaltiger Reisen hat bislang nur wenig mit dem verfügbaren Einkommen zu tun, denn die Unterschiede zwischen verschiedenen Einkommensgruppen sind nur marginal. Die Frage, ob für nachhaltige Reisen auch Preisaufschläge in Kauf genommen würden, beantworten 36 Prozent zustimmend. Davon jedoch nur fünf Prozent mit einem eindeutigen "Ja", die übrigen 31 Prozent einschränkend mit "Eher ja".

Begriff zu wenig verankert

Die Studie zeigt jedoch ebenso, dass viele Deutsche noch keine klare Vorstellung davon haben, was genau unter nachhaltigen Reisen zu verstehen ist. Ein erheblicher Anteil der Deutschen hat neben ökologisch orientierten Aspekten ganz andere eigene Bilder von nachhaltigem Reisen im Kopf. Häufig werden damit Begriffe wie "langer Erholungswert", "neue Bekanntschaften", "persönliche Weiterentwicklung", "guter Service" oder "bleibende Erinnerung" assoziiert.

Globale Kriterien in Vorbereitung

"Nachhaltiges Reisen umfasst natürlich ökologische Aspekte. Aber auch die soziale Nachhaltigkeit ist, insbesondere in Schwellenländern, sehr bedeutsam", erklärt Holger Haberstock, Geschäftsführer der Traverdo GmbH http://www.traverdo.de , auf Nachfrage von pressetext. "Wichtige Punkte sind, ob die Mitarbeiter fair bezahlt werden, ob auf lokale Produkte gesetzt wird und ob ein Austausch zwischen Besuchern und einheimischer Bevölkerung auf Augenhöhe stattfindet."

Dennoch sind die Voraussetzungen in den verschiedenen Regionen der Welt sehr unterschiedlich. So ist es derzeit noch schwer, allgemeingültige Kriterien zu formulieren. "Es wird zwar gerade versucht, globale Kriterien für nachhaltige Reisen zu entwickeln, aber natürlich sind die Ansprüche in Burkina Faso andere als in der Uckermark", so Haberstock.

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