Sie ist eine von rund 1400 Vorsorgeeinrichtungen in der Schweiz. Die CoOpera, 1985 kurz nach dem BVG-Obligatorium gegründet, ist aber anders als alle anderen, sie hat eine Seele.

Coopera fuersorgliche VorsorgeCoOpera ist eine fürsorgliche Vorsorgeeinrichtung, die auch in eine zukunftträchtige biodynamische Landwirtschaft investiert. Bild: CoOpera

André Pierre Schmidt, seit 2021 der neue Geschäftsführer von CoOpera und bald 30 Jahre im Pensionskassen-Metier, ist sichtlich stolz einer ganz einzigartigen Pensionskasse für Unternehmen, KünstlerInnen und Freischaffende vorzustehen. «Unser Geld wird sinnstiftend angelegt und, bis auf eine einzige Aktie, nicht in börsenkotierten Unternehmen», führt er aus. Stattdessen ist das Geld rund zur Hälfte in Immobilien angelegt, wobei hier die Idee und die Chemie wichtiger ist als die Rentabilität. So ist der Anlagevertrag jeweils eine ganz persönliche Sache und jedes Detail ist der CoOpera-Geschäftsleitung bekannt. Vielleicht geht es um eine Rudolf-Steiner-Schule oder um einen biodynamischen Bauernhof, oder um eine Wohngemeinschaft oder um soziale Häuser und Heime: immer muss die Investition einen menschen- und umweltfreundlichen Hintergrund haben. Und wenn das Projekt noch in die anthroposophische Welt verankert ist, umso besser.

Investitionen in der Realwirtschaft

CoOpera Sammelstiftung PUK bildet die zweite Säule der Altersvorsorge, wie sie im Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) festgelegt ist. Aber anders als andere Pensionskassen bündelt sie das Vermögen in der Sammelstiftung PUK (Pensionskasse für Unternehmen und KünstlerInnen) und investiert das Geld nach eigenen Massstäben in der Realwirtschaft, also nicht in Spekulationsgeschäfte. Mit dem Begriff «Solidarwirtschaft» hat die CoOpera versucht, für diese Philosophie einen Begriff zu finden. Während sich heute viele Vorsorgeeinrichtungen und Anleger bemühen, ihre Investitionen an Nachhaltigkeitsindizes auszurichten, orientiert sich die CoOpera an den jeweils konkreten Zielen eines Unternehmens als solchem. Sie hat bei ihren Anlageentscheiden nie auf Zertifikate und Nachhaltigkeitsratings gesetzt, sondern orientierte sich an ihren Zielen einer menschen- und naturgemässen Wirtschaft und an den Ergebnissen ihrer eigenen Prüfungen. «Die CoOpera nimmt an der weiteren Entwicklung der unterstützten Projekte teil und kann dann und wann auch aktiv Hilfe leisten, wenn schwierige Entwicklungsschritte zu meistern sind», freut sich André Pierre Schmidt.

Leise und zurückhaltend

Mit heute über 500 angeschlossenen Unternehmen und Institutionen, die 1 bis 400 Angestellte haben, sei die Sammelstiftung CoOpera schnell gewachsen und habe selten die Investitionen aktiv suchen müssen. «Wir pflegen eine leise und zurückhaltende Anlagephilosophie und machen keine Akquise», fasst André Pierre Schmidt zusammen. Seit ihrer Gründung 1984 habe sie das Vermögen auf etwa 850 Millionen steigern können. «Das ist Geld auf der Aktivseite der Bilanz und mit diesem Geld arbeiten wir auf einer Geschäftsstelle mit 15 Mitarbeitenden», so André Pierre Schmidt. Und nicht nur in der Schweiz, auch im Ausland sind sinnvolle Projekte finanziert: etwa ein StudentInnenheim in Deutschland oder ein südamerikanisches Finanzinstitut das Mikrokredite vermittelt. Auf der anderen Seite hat CoOpera 5400 Aktivversicherte und 1600 RentenbezügerInnen.

Bio-CoOpera

Als die CoOpera Sammelstiftung PUK 1984 gegründet wurde, war es für die Beteiligten bereits selbstverständlich, «grün» zu sein. Angesichts der damaligen Situation der Biolandwirtschaft und der Ökologiebewegung war das Engagement in diesen «grünen Bereichen» eine Pionierleistung. Gleich die erste Investition der CoOpera Sammelstiftung PUK betraf einen biologisch-dynamisch bewirtschafteten Hof im Kanton Baselland.

Das Pionierhafte zeigt sich heute noch, wenn etwa die CoOpera Sammelstiftung PUK einem Bioladen in Bern ein Ladenlokal im Stockwerkeigentum kauft und vermietet oder wenn sich die CoOpera an einem Neubau für die Biomilk AG beteiligt. Heute engagiert sich CoOpera im Rahmen des Renaissance-Projekts von Bio Partner zumeist dort, wo grössere Investitionen anstehen, das heisst vor allem bei Umbauten und Neugestaltungen von Bio-Läden. Und CoOpera ist schon lange Mitglied bei bionetz.ch, «ein guter Vernetzungspartner», wie André Pierre Schmidt bestätigt.

Andre Pierre SchmidtAndre Pierre Schmidt, der neue CEO von CoOpera seit 2021. Bild: CoOpera

Die Welt von CoOpera

CoOpera Sammelstiftung PUK heisst die zuerst unter der Bezeichnung Pensionskasse für Unternehmer, Künstler und Freischaffende gegründete Vorsorgestiftung im Rahmen des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG).

Mit der CoOpera Beteiligungen AG schuf die CoOpera Sammelstiftung PUK die Möglichkeit, sich am (Aktien-)Kapital von Unternehmen zu beteiligen, die nicht an der Börse gehandelt werden.

Die CoOpera Immobilien AG entstand aus der Übernahme einer Immobiliengesellschaft. Im Unterschied zur Vorsorgestiftung kann eine Immobiliengesellschaft, wenn nötig, auch Hypotheken aufnehmen.

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