- 09. Januar 2025
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Das FiBL präsentierte am 21. IFOAM Organic World Congress (OWC) in Taiwan aktuelle Forschungsergebnisse und Innovationen im Bereich der biologischen Landwirtschaft.
Sie vertraten das FiBL am OWC (von links nach rechts): Amritbir Riar, Lauren Dietemann, Florian Leiber und Markus Arbenz. Bild: FiBL
Der OWC ist eine der bedeutendsten internationalen Veranstaltungen der biologischen Landwirtschaft. Alle drei Jahre treffen sich Expertinnen, Landwirtinnen, politische Entscheidungsträgerinnen und Vertreterinnen aus Wissenschaft und Praxis, um sich über Herausforderungen, Innovationen und Zukunftsstrategien auszutauschen.
Die 21. Ausgabe fand vom 30. November bis 6. Dezember 2024 in Chaiyi City, Taiwan, statt, organisiert von IFOAM – Organics International und der Nanhua University.
Breite Themenvielfalt: FiBL am OWC
Das FiBL war am diesjährigen Kongress mit einer Delegation aus verschiedenen Fachbereichen vertreten. In rund 20 Vorträgen und Workshops stellten die Expertinnen und Experten neueste Forschungsergebnisse, Innovationen und Publikationen vor.
Die Themen reichten von ökologischer Tierhaltung und Tierschutz über die Langzeitversuche DOK und SysCom, Kapazitätsaufbau für Partner bis hin zu Geschäftsmodellen für Bioorganisationen.
Besonders betont wurde die Verbindung von Wissenschaft und Praxis sowie die Relevanz innovativer Ansätze für die Entwicklung des Sektors.
Neue Impulse und Zusammenarbeit in der Bioforschung
Im Vorfeld des OWC nahmen Markus Arbenz und Amritbir Riar an der „Bio-Tour“ teil, einer Vorkonferenz mit globalen Bio-Forschungsinstituten. Diese bot Raum für den Austausch über systemische Ansätze in der Bioforschung und für die Entwicklung politischer Strategien.
Besonders der neue Akteur, das Organic Agriculture Research Center of Taiwan, brachte wichtige Impulse ein.
In einem anschliessenden Workshop vertiefte das FiBL den Dialog über Kooperationen mit dem Hualien Organic Agricultural Research Center. Dabei standen Biodiversität, Klimaresilienz und langfristige Vergleichsstudien im Fokus.
Herausforderungen der ökologischen Tierhaltung
Florian Leiber vom FiBL organisierte einen Workshop zu den globalen Herausforderungen der ökologischen Tierhaltung. Der Workshop leitete einen Prozess zur Entwicklung einer gemeinsamen Erklärung der globalen ökologischen Tierhaltungsgemeinschaft ein, um den «Biospirit» in den aktuellen Debatten über die Zukunft der Tierhaltung herauszuarbeiten.
Dieser Prozess soll auf einer internationalen Konferenz für ökologische Tierhaltung fortgesetzt werden, die für September 2025 am FiBL in der Schweiz geplant ist und von der IAHA organisiert wird.
SysCom und digitale Innovationen
In zwei Workshops und Plenarbeiträgen präsentierten Lauren Dietemann und Amritbir Riar vom FiBL das SysCom-Projekt, das die Profitabilität und Nachhaltigkeit biologischer Landwirtschaft in den Tropen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Bio-Systeme langfristig konventionellen Systemen gleichwertig oder überlegen sein können – sowohl in Bezug auf Erträge als auch auf Bodengesundheit, Biodiversität und Wirtschaftlichkeit.
Zudem wurde die digitale Plattform Organic Farm Knowledge vorgestellt, ein innovatives Werkzeug zur Unterstützung von Bio-Landwirt*innen.
FiBL-Initiativen bei der IFOAM-Generalversammlung
Das FiBL brachte drei Anträge in die Generalversammlung von IFOAM – Organics International ein, um die Forschungszusammenarbeit und die inhaltliche Kompetenz der Biobewegung zu stärken. Zwei Vorschläge – zur Förderung von Think Tanks und der Zusammenarbeit bei Entwicklungsprojekten – wurden angenommen. Ein Antrag zur strategischen Relevanz von Sektorplattformen wurde nicht angenommen und an einen künftigen IFOAM-Beirat delegiert.
Der nächste OWC wird 2027 in Negros Occidental, Philippinen, stattfinden.
«Farm gate profitability of organic and conventional farming systems in the tropics»
«Der DOK-Versuch: Vergleich von biologischen und konventionellen Anbausystemen über 45 Jahre»
Quelle: «Das FiBL am 21. IFOAM Organic World Congress in Taiwan», FiBL, 19.12.24
