Die Pestizide sind nach Erkenntnissen der EU mitverantwortlich für das Sterben vieler Bienenvölker in den vergangenen Jahren in Europa. Zu den Produzenten gehören die Chemiekonzerne Bayer und Syngenta. Die Konzerne hatten das Verbot, über das die Mitgliedstaaten schon länger stritten, als unverhältnismässig kritisiert.
Die EU-Mitgliedstaaten sprachen sich mehrheitlich für ein Teilverbot von drei umstrittenen Pestiziden aus. In der entscheidenden Sitzung in Brüssel stimmten in einem Ausschuss der EU-Staaten 15 Länder für den Vorschlag der EU-Kommission, sagte ein Vertreter der Kommission in Brüssel.
Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) sieht vor, analog zur EU, die Bewilligung für drei Insektiziden zur Behandlung von Raps- und Maissaatgut zu suspendieren, schreibt die Bundesbehörde am Montagnachmittag in einem Communiqué. "Diese Insektizide der chemischen Gruppe der Neonicotinoide wurden aufgrund einer Publikation der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) neu beurteilt", heisst es weiter. Obwohl diese Pflanzenschutzmittel bei vorschriftsgemässer Anwendung keine grösseres Risiko für Bienen darstellen, erachtet das BLW die Sicherheitsmarge als klein.
Imidacloprid, Clothianidin und Thiametoxam sind in der Schweiz für die Saatgutbeizung von Mais, Raps, Getreide, Rüben und Salat zugelassen. Bisher habe man in der Schweiz keine Bienenvergiftung beobachtet, hält das BLW fest. Die vorsorgliche Einschränkung gilt für Kulturen, die für die Bienen attraktiv sind. Die Saatgutbeizung von Mais und Raps steht - im Gegensatz zu Rüben und Salat, die vor der Blüte geerntet werden - zur Diskussion. Während der Suspendierung sollen Techniken entwickelt werden, mit welchen das Risiko für Bienen reduziert und die Sicherheitsmarge erhöht werden kann, hebt das BLW hervor.
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